Neues Jahr, neue Ambitionen für den Kampf gegen den Klimawandel. Am 11. Jänner kommen Staats- und Regierungschefs in Paris zu einem Klimagipfel zusammen, um Investitionen in den Klimaschutz voranzutreiben.

Die Konferenz findet online statt. Es nehmen unter anderem die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, der britische Premier Boris Johnson, UN-Generalsekretär Antonio Guterres und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, sowie zahlreiche Verantwortliche von internationalen Organisationen an der Veranstaltung teil.

Klimagipfel zum Schutz von Ökosystemen

2020 drängte die Pandemie das Thema Klimawandel in den Hintergrund. Dabei hängt der Schutz der Natur eng mit dem Schutz vor Pandemien zusammen. Auf der Agenda des „One Planet Summit“ steht deshalb vor allem das Thema Biodiversität und der Schutz von Ökosystemen. Es soll auch um Pandemieprävention in Verbindung mit Artenschutz gehen. Ziel ist es, Verpflichtungen für konkrete Maßnahmen zum Erhalt und zur Wiederherstellung der biologischen Vielfalt einzugehen und die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens zu beschleunigen.

Immer wieder machen Umweltorganisationen darauf aufmerksam, dass Artenschutz auch die Gesundheit des Menschen schützt. Schon vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie gab es Fälle, in denen ein Virus vom Tier auf den Menschen übertragen wurde. So gab es beispielsweise die Vogelgrippe, die Atemwegssyndrome MERS und SARS, das Rift Valley-Fieber, das West-Nil-Virus und das Zika-Virus. Bei all diesen Krankheitserregern waren Tiere die ursprünglichen Träger des Virus. „Das Problem sind aber nicht die Wildtiere, sondern unser enger Kontakt mit ihnen, der es möglich macht, dass Krankheiten auf den Menschen überspringen. Im schlimmsten Fall entwickeln sich fatale Pandemien. Ein ‚Weiter wie bisher‘ ist also keine Option. Wir müssen unsere Ökosysteme besser schützen und wieder mehr Respekt vor der Natur entwickeln“, schrieb der WWF am Anfang der Corona-Pandemie. Das neuartige Virus SARS-CoV-2 fand seinen Ursprung ebenfalls im Tierreich. Forscher vermuten, dass ein Wildtiermarkt im chinesischen Wuhan den Sprung auf den Menschen begünstigt hatte.

Zoonosen nehmen zu

Solche von Tier zu Mensch und von Mensch zu Tier übertragbare Infektionskrankheiten nennt man auch Zoonosen. Umweltschützer sind sich einig: Dass Zoonosen zunehmen, liegt an uns Menschen. Wir kommen den Lebensräumen der Tiere nicht nur immer näher, wir zerstören auch intakte Ökosysteme. Dadurch sorgen wir dafür, dass die Artenvielfalt immer weiter abnimmt. Und das begünstigt eben die Virenübertragung von Tieren auf den Menschen.

Klimagipfel „One Planet Summit“ zur Beschleunigung des Klimaabkommens von Paris

„Wir können nicht warten, bis es zu spät zum Handeln ist“, so lautete der Slogan des ersten „One Planet Summit“, der am 12. Dezember 2017 in Paris stattfand. Das war zwei Jahre nachdem in der gleichen Stadt das internationale Klimaschutzabkommen vereinbart worden war. Der Mini-Klimagipfel war von Frankreich, der Weltbank und den Vereinten Nationen ins Leben gerufen worden. Ziel ist es, die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens zu beschleunigen. Im Übereinkommen von Paris haben die Vertragsparteien einen globalen Rahmen festgelegt, mit dem die Welt einem gefährlichen Wandel des Klimas entgegenwirken soll. Dafür soll man die Erderwärmung deutlich unter 2°C halten. Zudem soll es weitere Anstrengungen geben, um den Temperaturanstieg auf 1,5°C zu begrenzen. 

„Wir müssen unsere gesamte Beziehung zur Natur neu überdenken“, hieß es in der Einladung zum diesjährigen Gipfel. „Dies ist eine große soziale und wirtschaftliche Herausforderung, die eine tiefgreifende Umgestaltung der Wertschöpfungsketten, der Handelsmodelle und der Konsumgewohnheiten erfordert, um Produktionsmodellen ein Ende zu setzen, die die biologische Vielfalt zerstören.“ Am Vormittag des 11. Jänner ist außerdem die Finanzierung der Großen Grünen Mauer der Sahara Thema. Bei dem Projekt sollen über Tausende Kilometer hinweg Bäume wie ein grünes Band in der Sahelzone gepflanzt werden.