Am 16. Oktober ist Welternährungstag. Er soll darauf aufmerksam machen, dass weltweit noch Millionen Menschen an Hunger leiden. Trotzdem verschwendet man noch ein Drittel der Lebensmittel.

Während global nach wie vor 820 Millionen Menschen an Hunger leiden, gehen 14 Prozent der Lebensmittel bereits auf ihrem Weg vom Feld in den Supermarkt verloren. Rechnet man jene Nahrungsmittel hinzu, die im Handel und in Privathaushalten weggeworfen werden, steigt die Summe Schätzungen zufolge auf rund ein Drittel.

Lebensmittelverschwendung verhindern

Allein in Österreich landen jährlich 157.000 Tonnen Lebensmittel pro Jahr in der Tonne. „Essen darf nicht für den Mist sein“, sagt Olivia Herzog, Expertin für nachhaltige Ernährung beim WWF Österreich. Viel lässt sich mit der richtigen Planung und einem bewussten Umgang mit Lebensmitteln vermeiden.

Um sinnlose Lebensmittelverschwendung zu stoppen, braucht es auch politische Rahmenbedingungen. Dennoch kann auch jeder oder jede Einzelne einen Beitrag leisten: Gerade in Single-Haushalten kann es ganz schön schwer werden, Lebensmittel so zu verwerten, dass nichts verdirbt oder grundlos in der Tonne landet. Dabei ist das gar nicht so schwer – wenn man einige kleine Dinge in seinem Einkaufs- und Kochverhalten hinterfragt. Das ist gut für die Umwelt und für die Geldbörse.

Lebensmittelverschwendung durch Planung verhindern

Worauf beim Einkaufen achten?

  • Speiseplan für die ganze Woche planen
  • Vor dem Einkauf checken, welche Lebensmittel man noch zu Hause hat, um Doppelkäufe zu vermeiden
  • Lebensmittel, die schnell verderben, erst kurz vor Gebrauch kaufen
  • Bewusst zu Obst und Gemüse greifen, das kleine „Makel“, wie Druckstellen oder eine ungewöhnliche Form hat. Diese Stücke bleiben häufig übrig
  • Nicht hungrig einkaufen gehen

Worauf beim Lagern achten?

  • Das Mindesthaltbarkeitsdatum als Richtlinie sehen. Die meisten Lebensmittel sind noch Tage bis Monate nach Ablauf genießbar. Das Datum bedeutet schlicht, dass das Produkt nach Ablauf nicht mehr die gleiche Qualität wie zuvor haben könnte. Wenn das Lebensmittel unverdorben riecht, aussieht und schmeckt, kann man es in den allermeisten Fällen unbedenklich genießen.
  • Ist hingegen ein Verbrauchsdatum angegeben, wird vom Verzehr nach Ablauf abgeraten. Fisch und Fleisch deshalb erst kaufen, wenn klar ist, wann und wie viel man braucht. Trockene Dinge wie Salz, Nudeln oder Mehl sind bei richtiger Lagerung sehr, sehr lange haltbar.
  • Individuelle Lagerung beachten: Manche Obst- und Gemüsesorten mögen es kühl, andere wiederum brauchen Zimmertemperatur. Und auch im Kühlschrank kann man einiges richtig – oder falsch machen. In den unterschiedlichen Fächern herrschen unterschiedliche Temperaturen.
  • Käse bleibt in Wachspapier länger frisch, Salate ungewaschen in einem feuchten Baumwolltuch, Brot in einem Brotkasten aus Holz
  • Bei Avocados bleibt der Kern drin
  • Beim Einfrieren auf Beschriftung achten (was befindet sich in der Dose, wann habe ich es eingefroren)
  • Vorratsschränke regelmäßig durchschauen und sortieren – neue Produkte nach hinten, ältere nach vor, und so schnell als möglich aufbrauchen

Der Verein Wiener Tafel, der sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit wertvollen Ressourcen einsetzt, hat zusammengefasst, wie lange jene Lebensmittel, die jeder zu Hause hat, im Durchschnitt länger als das angegeben „Mindesthaltbarkeitsdatum“ genießbar sind:

Worauf beim Kochen achten?

  • Die richtige Menge kochen. Am besten so viel, wie man in den nächsten Tagen gut aufbrauchen oder einfrieren kann und bevor die Zutaten verderben könnten
  • Obst und Gemüse erst kurz vorm Zubereiten waschen
  • Auch aus Resten lassen sich tolle Gerichte zaubern, alles, was man dazu braucht, ist etwas Kreativität. Überreife Früchte zum Beispiel lassen sich zu Smoothies verarbeiten, trockenes Brot, das man in ein feuchtes Handtuch wickelt und dann kurz aufbackt, wird so wieder weich. Hilft das nicht, kann man beispielsweise immer noch Croutons daraus machen