Als vor mehr als zehn Jahren die damals dreijährige Engländerin Maddie McCann aus einem Ferienapartment an der portugiesischen Algarve verschwand, war wohl so keinem wirklich bewusst, welche Wellen das Verschwinden eines Kindes schlagen kann. Medial gilt der Fall als der am besten dokumentierte Fall einer vermissten Person.Vor kurzem veröffentlichte Netflix eine umstrittene Dokumentation über das Verschwinden des Mädchens.

Was passierte am 3. Mai 2007?

Genau um diese Frage dreht sich die millionenschwere Netflix Eigenproduktion. Die Dokumentation rollt den Fall von Maddie Stück für Stück neu auf und geht dabei auch auf verschiedene Szenarien ein. Ist Maddie durch einen tragischen Unfall ums Leben gekommen? Wurde sie von Menschenhändlern entführt? Oder wurde sie an ein kinderloses Paar verkauft? Auf diese Fragen gehen die Macher der Serie unter anderem ein. Eine andere Theorie hält sich aber seit Jahren hartnäckig: Maddies Eltern sind am Verschwinden ihrer eigenen Tochter beteiligt. Aufgrund von Ungereimtheiten bei Polizeiaussagen glauben bis heute viele daran, dass Maddie McCann an einer Überdosis Schlafmitteln starb – verabreicht von ihren eigenen Eltern. Dass Kate und Gerry McCann etwas verbergen, daran glaubt auch der ehemalige Chefinspektor der portugiesischen Polizei, der zu dem Fall auch ein Buch veröffentlichte. Und genau deshalb ist die neue Dokumentation so umstritten: Netflix lässt Zuseher lange an Theorien glauben, die längst offiziell widerlegt sind. Zwar wurden die McCanns einige Zeit von der portugiesischen Polizei offiziell als Verdächtige eingestuft, handfeste Beweise hatte man gegen die Eltern jedoch nie in der Hand.

McCanns verweigern Zusammenarbeit mit Netflix

Auffallend an der 25 Millionen Euro teuren Produktion ist, dass die Eltern von Maddie kein einziges Mal direkt zu Wort kommen. Laut Netflix habe man die Eltern für Filmaufnahmen und Interviews angefragt, jedoch nur Absagen erhalten. Die McCanns hätten jegliche Zusammenarbeit verweigert, da sie nicht denken, dass die Netflix-Serie zum Finden ihrer Tochter beitragen würde. Insider vermuten aber, dass die McCanns die Zusammenarbeit mit Netflix aufgrund der Tatsache verweigerten, dass sie laut einigen Theorien selbst schuld am Verschwinden ihrer Tochter haben könnten.

Experten sicher: Maddie kann gefunden werden

Gegen Ende der Dokumentation kommen immer mehr Experten zu Wort, die der Ansicht sind, dass Maddie McCann noch am Leben ist und gefunden werden kann. Technische Fortschritte im Bereich der Gesichtserkennung würden dazu beitragen, dass die mittlerweile 16-jährige Madeleine McCann bald wieder auftaucht. Auch Verbesserungen bei DNA-Analysen geben Hoffnung, dass das vor knapp 13 Jahren verschwundene Mädchen gefunden werden kann.