Zehn Millionen vorgezogene Impfdosen von BioNTech/Pfizer werden innerhalb der EU verteilt. Österreich erhält nach dem Bevölkerungsschlüssel knapp 200.000 Impfdosen.

Rund 2,85 Millionen der zehn Millionen Dosen werden für einen Solidaritätsausgleich genutzt, an dem 24 Staaten teilnehmen. 

Österreich erhält 198.815 Impfdosen

Es war ein Streitpunkt zwischen den EU-Staaten: Die Verteilung von zehn Millionen vorgezogenen BioNTech/Pfizer-Impfdosen. Am 1. April hat man schließlich eine Lösung gefunden. Etliche EU-Mitgliedsstaaten unterstützen in der Corona-Pandemie fünf andere Länder, die die Impfstoffe dringend benötigen. Bulgarien, Estland, Kroatien, Lettland und die Slowakei sollen im zweiten Quartal zusammen 2,85 Millionen Dosen mehr erhalten als ihnen normalerweise über eine Quote zustehen, wie der portugiesische EU-Vorsitz am Donnerstagabend mitteilte. An der Solidaritätsaktion beteiligten sich 19 EU-Staaten – darunter auch Deutschland. Nichts abgeben wollten dagegen Österreich, Slowenien und Tschechien. Österreich und vier weitere Länder hatten eine Korrektur des Verteilungsschlüssels der Corona-Impfstoffe in der EU gefordert. Österreich erhält lediglich die ihm nach dem Bevölkerungsanteil zustehenden 198.815 Dosen.

Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte auf das Problem der ungleichen Verteilung von Impfstoff in der EU hingewiesen. Mit dem Ergebnis von Donnerstagabend zeigt er sich jedoch zufrieden. Und das, obwohl er auf 400.000 zusätzliche Dosen gehofft hatte. Im von Österreich abgelehnten Vorschlag der portugiesischen Ratspräsidentschaft hätte man aber 139.000 zusätzliche Impfdosen im zweiten Quartal erhalten. Österreich will nun laut Kurz Tschechien bilateral unterstützen. Das Land hatte ebenfalls gegen den Vorschlag gestimmt.

Vorschlag als unsolidarisch abgelehnt

„Unverständlich ist jedoch, dass Tschechien, ein Nachbarland Österreichs mit weiterhin hohen Fall- und Todeszahlen, nicht die Impfdosen erhält, die es bräuchte, um das Ungleichgewicht auszugleichen.“ Deshalb hätten Österreich, Slowenien und Tschechien diesen Vorschlag als unsolidarisch abgelehnt. „Österreich wird nun mit anderen Mitgliedstaaten beraten, wie wir Tschechien im Sinne der europäischen Solidarität bilateral unterstützen können“, hieß es aus dem Bundeskanzleramt weiter.

Österreich, Tschechien und Slowenien hatten gegen den ursprünglichen Vorschlag der portugiesischen EU-Ratspräsidentschaft zur Verteilung der zehn Millionen Biontech/Pfizer-Dosen Vorbehalte geäußert. Der EU-Vorsitz wollte zunächst drei Millionen der zehn Millionen Dosen für einen Solidaritätsausgleich zu nutzen. Demnach wären auf Österreich 139.170 Dosen entfallen.

(Quelle: reuters/red)