Das Wiener Biotechnologieunternehmen Apeiron Biologics hat einen möglichen Wirkstoff zur Behandlung von Covid-19 entwickelt. Er soll an Patienten in Österreich, Dänemark und Deutschland getestet werden. Doch wie genau könnte das sogenannte Penninger-Medikament helfen?

Bereits Ende nächster Woche sollen die ersten Patienten für eine klinische Studie ausgewählt werden.

Was ist das Penninger-Medikament?

Der Genetiker Josef Penninger entwickelt bereits seit Jahren mit seinem Unternehmen Apeiron Biologics ein SARS-Medikament, das vielleicht auch auf das neuartige Coronavirus, das mit dem SARS-Virus ja verwandt ist, adaptiert werden könnte. Eigentlich sollte das Medikament mit dem neuen Wirkstoff APN01 zur Behandlung von akutem Lungenschaden beziehungsweise akutem Lungenversagen entwickelt werden. Diese Erkrankungen können auch im Verlauf von Covid-19, der Erkrankung, die durch das Coronavirus ausgelöst wird, auftreten. Sie können zudem tödlich verlaufen. Deshalb will man nun den Wirkstoff an jenen Menschen testen, die sich mit dem Virus SARS-CoV-2 infiziert haben und in weiterer Folge schwer erkrankt sind. Dies soll in einer klinischen Studie in Deutschland, Österreich und Dänemark passieren, wie Apeiron in einer Aussendung bekannt gab.

Eigentlich wollte man den Wirkstoff bereits in China bei 24 Betroffenen einsetzen. Durch die chinesischen Behörden gab es allerdings Verzögerungen. Deshalb konnte dort bisher keine klinische Studie gestartet werden. Anscheinend ging es nun in Deutschland, Österreich und Dänemark schneller.

So könnte der Wirkstoff helfen

Das Medikament soll sieben Tage lang, zweimal täglich intravenös verabreicht werden. 30 Minuten dauere eine Infusion, wie Josef Penninger gegenüber dem ORF erklärt. Der Wirkstoff APN01 soll dann das Coronavirus täuschen. Denn es ahmt jenes menschliche Enzym nach, das das Virus nutzt, um in die Zellen einzudringen. Dadurch soll sich das Virus statt an die Oberfläche einer menschlichen Zelle an den Wirkstoff APN01 binden. Somit kann es die Zellen nicht mehr infizieren. Und das Coronavirus wird schließlich mit dem Medikament wieder aus dem Körper ausgeschieden.

Außerdem soll das Medikament schädliche Entzündungen in der Lunge und ein mögliches Organversagen verhindern. Ob das aber tatsächlich alles so wirkt, wie man es sich in der Theorie vorstellt, soll eben die klinische Studie zeigen, die Ende nächster Woche beginnt.