Sex zu haben bedeutet immer auch, Verantwortung für den eigenen Körper zu übernehmen. Verhütung – sowohl gegen Geschlechtskrankheiten, als auch gegen eine mögliche Schwangerschaft – ist also im Grunde genommen Pflicht. Weil das Leben in gewissen Momenten manchmal einfach nicht planbar ist und beinahe jede Frau nach ungeschütztem Sex schon einmal in der verzweifelten Situation war zur Pille danach greifen zu müssen, haben wir alle Fakten zur Notfallverhütung zusammengefasst.

Wann kann die Pille danach eingenommen werden?

Die Pille danach gilt als Notfallverhütungsmittel. Das bedeutet konkret, dass sie nicht wie eine herkömmliche (hormonelle) Verhütungsmethode angewandt werden soll. Die Einnahme der Notfallpille kann demzufolge nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr eine mögliche unerwünschte Schwangerschaft verhindern.

Soll heißen: Wenn das Kondom reißt (oder abrutscht), die reguläre Verhütungspille fehlerhaft oder gar nicht eingenommen wurde, die Wirkung der Pille durch Erbrechen, Durchfall oder die Einnahme von Antibiotika beeinflusst wurde, das Diaphragma verrutscht, die Spirale heraus gefallen ist, das Verhütungspflaster sich unbemerkt abgelöst hat, der Termin für die Drei-Monats-Spritze vergessen wurde oder überhaupt keine Verhütungsmaßnahmen gesetzt wurden, kann die Pille danach den Eisprung hemmen.

ACHTUNG: Die Pille danach schützt nicht vor der Übertragung von Geschlechtskrankheiten.

Wie lange kann man die Pille danach nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr einnehmen?

Die Notfallpille muss so bald wie möglich – am besten innerhalb von zwölf Stunden, keinesfalls jedoch später als 72 Stunden (drei Tage) – nach dem Sex eingenommen werden.

Wie wirkt die Pille danach?

Beim Wirkstoff Levonorgestrel handelt es sich um ein Hormon, das den Eisprung unterdrückt beziehungsweise verzögert. Dadurch wird die Befruchtung der Eizelle verhindert. Durch die Einnahme der Pille danach wird also keine Abtreibung eingeleitet. Ist die Eizelle bereits befruchtet, kann dies auch durch die Einnahme der Pille danach nicht mehr rückgängig gemacht werden. Auch für den Embryo besteht keine Gefahr von Missbildungen.

Voraussetzung für die Wirksamkeit der Pille danach ist also, dass der ungeschützte Geschlechtsverkehr hat vor dem Eisprung stattgefunden hat.

Wo ist die Pille danach erhältlich?

Die Pille danach ist seit Dezember 2009 in Österreich rezeptfrei in allen Apotheken erhältlich. Durch den Fall der Rezeptpflichtigkeit, ist kein Besuch beim Arzt notwendig, um das Produkt zu erwerben.

Wie viel kostet die Pille danach?

Die Kosten für die Pille danach müssen die Betroffenen selbst übernehmen – sie belaufen sich bei ca. € 12.

Wie zuverlässig ist die Pille danach?

Die Sicherheit der Pille danach hängt davon ab, wie viel Zeit seit dem ungeschützten Geschlechtsverkehr vergangen ist. Am sichersten ist sie innerhalb der ersten zwölf Stunden (97–99 Prozent). Danach sinkt die Zuverlässigkeit. Sind bereits mehr als 72 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr vergangen, ist keine Wirkung mehr gegeben.

Ob die Pille danach auch tatsächlich ihren Zweck erfüllt hat, lässt sich von der Frau nicht durch eindeutige äußere Anzeichen (z.B. eine Zwischenblutung) feststellen. Nach der Einnahme kommt es normalerweise zur üblichen Monatsblutung, die sich jedoch etwas verzögern kann. Verspätet sich die Menstruation länger als fünf Tage, sollte man unbedingt einen Schwangerschaftstest machen und sich an einen Gynäkologen wenden.

Welche Nebenwirkungen hat die Pille danach?

Allgemein gilt die Pille danach als gut verträglich. Es kann jedoch – wie bei jedem Arzneimittel – zu Nebenwirkungen kommen.

Zu den möglichen körperlichen Erscheinungen zählen Unregelmäßige Menstruationsblutungen (Zwischen- und Schmierblutungen, verspätete oder starke Monatsblutung), Übelkeit, Unterbauchschmerzen, Schwindel, Kopfschmerz, Erbrechen (kommt es innerhalb von drei Stunden nach der Einnahme zum Erbrechen, muss die Pille danach nochmals eingenommen werden).