Ein Roboterhund soll nun in Singapur sicherstellen, dass die Menschen die Sicherheitsabstände einhalten. Zunächst patrouilliert der mechanische Vierbeiner die Parks. Bei Erfolg soll das Konzept ausgeweitet werden.

Mithilfe von Kameras zählen die Roboter die Besucher des Parks.

Black Mirror in Singapur: Roboterhund kontrolliert Parkbesucher

Wer kann sich noch an die schreckenerregende „Black Mirror“-Folge „Metalhead“ erinnern? Darin werden die Protagonisten von blutrünstigen Roboterhunden gejagt. Was damals noch als dystopische Zukunftsmusik die Kritiker begeisterte, ist nun zumindest teilweise Realität geworden. Um den notwendigen Sicherheitsabstand während der Coronavirus-Pandemie zu gewährleisten, setzt man in Singapur nun auf Roboter-Hunde, die jenen von Black Mirror zum Verwechseln ähnlich sehen. Die Kameras des Roboters werden genutzt, um die Besucher des Parks zu zählen. Die Park-Behörde versichert aber, dass man keine persönlichen Daten sammelt und keine Personenerkennung per Video durchführt.

Bisher gibt es den Hund, der auf den Namen Spot hört, nur in der Pilotphase. So begleitet ein Mitarbeiter den Vierbeiner und steuert ihn fern, auch wenn der Roboter seine eigenen Sensoren nutzt, um selbständig Kollisionen zu verhindern. Die Besucher des Parks bittet man per Aushang am Eingang um Kooperation. Sie sollen Spot nicht bei seiner Arbeit unterbrechen. Wenn der Test erfolgreich ist, könnte Spot zukünftig alleine zu Stoßzeiten im Park patrouillieren. Die Behörden denken auch darüber nach, Spot an anderen Orten in Singapur einzusetzen. So könnte zukünftig Personal für andere Tätigkeiten genutzt werden, anstatt Passanten zu ermahnen.

Spot ermahnt bei Nichteinhalten des Sicherheitsabstands

In einem Video ist zu sehen, wie der von Boston Dynamics entwickelte Roboter seine ersten Runden durch den Park dreht. Entdeckt der Roboter zwei Personen, die seiner Meinung nach zu nahe beieinander sitzen, soll er übrigens aufgezeichnete Sprachdurchsagen abspielen, um diese zu ermahnen. Mittel zur Durchsetzung dieser Aufforderung hat er nicht an Bord, es bleibt also bei den verbalen Hinweisen.

Idee von Roboter-Einsatz nicht neu

Singapur ist übrigens nicht das einzige Land, dass den Einsatz von Robotern während der Pandemie erprobt. Spot kommt seit ein paar Wochen auch im Bostoner Brigham and Women’s Hospital zum Einsatz, um bei der Aufnahme von COVID-19-Patienten zu helfen. Das Design eines Roboterhundes ist nicht neues. Schon „Black Mirror“-Schöpfer Charlie Brooker erklärte, dass er die Idee für seine 2017 über die Bildschirme laufenden Killer-Hunde von Videos des Tech-Unternehmens Boston Dynamics hatte.