Auf dem italienischen TV-Sender Rai2 lief eine Sendung, in der eine Tänzerin Tipps gegeben hat, wie sich Frauen während dem Einkaufen am besten verhalten sollten. Eine Woge der Entrüstung geht bereits über die Landesgrenzen hinaus. Viele kritisieren den Beitrag als sexistisch.

Gekleidet war die Tänzerin in kurzem Rock und hochhackigen Schuhen.

TV-Sender gibt Frauen Tipps fürs Einkaufen

Für Entrüstung sorgt derzeit der italienische TV-Sender Rai2. Denn in der Sendung „Detto Fatto“, was so viel wie „Gesagt, getan“ bedeutet, sah man eine Tänzerin, die den Frauen Tipps gab, wie sie sich während dem Einkaufen richtig verhalten. Spärlich bekleidet, in kurzem Rock und hohen Schuhen schob die Dame einen Einkaufswagen vor sich her und erklärte, wie Frauen am besten Produkte aus den oberen Bereichen des Regals nehmen sollten.

Die Moderatorin der Sendung stellte dann die Frage: „Und was, wenn mir zum Beispiel aus Versehen eine Packung aus dem Regal fällt?“ Die Tänzerin mit dem Namen Emily Angelillo ging daraufhin in die Hocke und wies dabei auf die richtige Haltung hin. Wichtig sei, so die Tänzerin, die Beine dabei geschlossen zu halten, denn sonst könne die Situation zu vulgär wirken.

Vorfall wird untersucht

Eigentlich soll die Sendung „Detto Fatto“ dafür da sein, um die Zuseher über Mode, Kochen, Tiere und Heimwerken zu informieren. Doch bei diesem Beitrag sei ein sehr schwerer Fehler unterlaufen, wie auch der Sendungsleiter Ludovico Di Meo, laut der Nachrichtenagentur ANSA, bestätigt hat. Man habe nicht die Absicht gehabt, weibliche Stereotypen zu bekräftigen, heißt es seitens des Senders. Der Vorfall soll nun untersucht werden.

Dass es, angesichts der weltweiten Debatte rund um Sexismus und Frauenrechte, nicht lange dauerte, bis sich dieser Vorfall verbreitete, ist wohl keine Überraschung. In Italien selbst gehen die Wogen hoch. Der Vorsitzende der Vereinigung von Rai-Journalisten Usigrai, Vittorio di Trapani, bezeichnete den Vorfall auf Twitter als „beschämend“ und „unwürdig“ für einen öffentlichen Sender, wie Rai2. Und auch Valeria Fedeli, die ehemalige Bildungsministerin meldete sich zu Wort. Sie beschrieb das Gesehen als „absurd, beschämend, anstößig„. Vor allem, da es im Vorfeld des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen (25. November) ausgestrahlt wurde.

Mit einem zweiten Tweet legt sie noch nach, dass es jetzt endlich konkrete Maßnahmen und Entscheidungen gegen Sexismus geben soll.