Sexspielzeug, das sich aus der Ferne steuern lässt, hat wohl schon viele Fernbeziehungen gerettet. Was man aber definitiv nicht möchte: Dass sich ein Unbekannter ins Liebesspiel einhackt. Sicherheitsforscherinnen haben nun aber herausgefunden, dass genau das bei beliebten Vibratoren möglich ist.

Eine „Man in the Middle“-Attacke nennt sich das Ganze.

Der unsichtbare Dritte beim Liebesspiel

Der Markt für vernetztes Sexspielzeug wächst und wächst. Vibratoren, die man mittels App steuern kann, katapultieren unser Liebesspiel ins 21. Jahrhundert. Doch wie sicher sind diese smarten Sextoys? Im Zuge einer Studie der Sicherheitsfirma Eset haben Forscherinnen herausgefunden, dass es bei den beliebten Vibratoren Max von Lovesense und Jive von We-Vibe zu einer sogenannten „Man in the Middle“-Attacke kommen kann. Dabei drängt sich eine dritte, unbekannte Person zwischen die beiden eigentlichen Kommunikationspartner – also die Person, die den Vibrator gerade benutzt und jene, die ihn steuert. So kann die unbekannte dritte Person Kontrolle über das Sextoy erlangen. Möglich macht das die Bluetooth-Technologie der Geräte. Die Probleme mit den betroffenen Vibratoren wurden aber bereits den Herstellern weitergeleitet und von diesen mittlerweile auch behoben.

Sexueller Missbrauch oder nicht?

In der Studie werfen die Sicherheitsforscherinnen auch die Frage auf, wer denn die Konsequenzen für eine derartige Sicherheitslücke trägt. Immerhin handle es sich bei einer „Man in the Middle“-Attacke um eine Kontrolle des Geräts ohne Zustimmung. Auch die Frage, ob ein Angriff auf ein Sexspielzeug sexueller Missbrauch sei, stellen die Forscherinnen. Schon 2017 wurde etwa auf der RightsCon darüber diskutiert. Die Antwort damals lautete, dass das von Land zu Land unterschiedlich sei. Inwiefern die Hersteller in die Verantwortung gezogen werden können, wird auch immer wieder diskutiert.