Um die Folgen des mehrwöchigen Shutdowns gering zu halten, wollen die Shoppingcenter in Österreich nun auch am Sonntag aufsperren dürfen.

Zumindest eine teilweise Öffnung würde helfen.

Auch am Sonntag shoppen?

Seit Jahren gibt es die Debatte, Geschäfte auch am Sonntag öffnen zu lassen, hierzulande bereits. Im Zuge der Corona-Krise flammt die Diskussion nun aber erneut auf. So sprechen sich mehrere Besitzer von Einkaufszentrum für eine zumindest teilweise Öffnung am Sonntag aus. Damit sollen nämlich die Umsatzeinbußen der vergangenen Wochen abgefedert werden. Aufgrund der Ansteckungsgefahr durch das Coronavirus hatten ja alle Geschäfte im Land, die nicht der Grundversorgung dienen, schließen müssen. Auch die Shoppingcenter waren vorwiegend leer. Lediglich Supermärkte, Apotheken und Trafiken durften darin ihre Türen öffnen.

Richard Lugner will halben Sonntag öffnen

Richard Lugner, Fernseh-Star, Bauherr und Besitzer der Lugner-City, möchte sein Zentrum beispielsweise sonntags von 12 bis 18 Uhr aufmachen. Damit bliebe immer noch der halbe Sonntag frei, um in die Kirche zu gehen. In einer Aussendung erklärte Lugner zudem, dass im Unterschied zur Gastronomie den Beschäftigten der Geschäfte bei einer Sonntagsöffnung ein Zuschlag winke. Das sei vor allem für Jüngere ein Anreiz. Peter Schaider, Chef des Auhof Centers, wünscht sich hingegen je zehn offene Sonntage heuer und auch nächstes Jahr.

Sonntagsöffnungen: 50 Anzeigen

Einige Lebensmittelbetriebe und Kleinsupermärkte versuchten unterdessen offenbar durch das Umgehen des Öffnungsverbots am Sonntag wirtschaftliche Vorteile zu erzielen. Zu diesem Schluss kam nämlich die Gruppe Sofortmaßnahmen in Wien, die gemeinsam mit dem Marktamt Schwerpunktkontrollen durchführte. Demnach betraf von den 110 gelegten Anzeigen fast die Hälfte das Öffnungszeitengesetz.

Denn 50 der 110 Anzeigen bezogen sich auf Verstöße bezüglich des Verbots der Sonntagsöffnung, hieß es am 27. April. Außerdem haben die Geschäfte diverse Coronavirus-Schutzmaßnahmen nicht eingehalten: vom Sicherheitsabstand über fehlenden Mund-Nasen-Schutz bei Verkäufern und Kunden, bis zu Brot und Gebäck, das mit bloßen Händen aus den Regalen genommen wurde.