Forscher haben jetzt eine neue Art von Polarlichtern namens „Dünen“ dokumentiert. Amateur-Fotografen hatten sie 2018 erstmals entdeckt. Statt der üblicherweise vertikalen Lichter, hatten diese eine horizontale Ausrichtung.

Die Wissenschaftler haben nun einen Bericht veröffentlicht, der eine Theorie aufstellt, wie die Dünen entstehen könnten.

Neue Art von Polarlichtern: Dünen

Finnische Hobbyfotografen hatten im Oktober 2018 eine neue Form der Aurora borealis, also der nordischen Polarlichter entdeckt. Anders als die meisten Himmelsleuchten bildeten sie keine Spiralen oder Bögen, sondern gleichmäßige Wellen, die an Sanddünen erinnern. Die Fotografen zeigten die Aufnahmen der Physikerin Minna Palmroth von der Universität Helsinki. Die Dünen-Polarlichter passten allerdings in keine bisher bekannte Kategorie von Himmelsleuchten. Die Wellen erstreckten sich über 45 Kilometer über den Himmel und traten in einer Höhe von 100 Kilometern auf, im Vergleich zu anderen Polarlichtern ist das sehr niedrig.

Nun haben Forscher eine Theorie veröffentlicht, die sich mit der Entstehung der horizontalen Polarlichter beschäftigt. Demnach ist das Phänomen wahrscheinlich auf Störungen in der Atmosphäre zurückzuführen. Diese nennen sich Schwerewellen. Sie entstehen durch Bewegungen in der Atmosphäre. Doch eigentlich ist die Bewegung der Wellen so turbulent, dass sich keine gleichmäßigen Polarlichter bilden dürften. Die Wissenschaftler erklären aber, dass sich bei bestimmten Temperaturen in der Luft eine Schicht bildet, die diese Wellen gefangen hält und in der sie sich waagrecht ausbreiten. Diese „eingeklemmten“ Wellen pressen dann Sauerstoffatome in das Muster, das schließlich als grünes Dünen-Polarlicht wahrgenommen wird.

Das sind Polarlichter

Polarlichter werden von geladenen Teilchen des Sonnenwinds ausgelöst. Auf der Nordhalbkugel heißen sie übrigen Aurora borealis und auf der Südhalbkugel Aurora australis. Elektronen und Protonen treffen dabei mit hoher Geschwindigkeit auf die Erdatmosphäre und stoßen mit Sauerstoff und Stickstoffionen zusammen. Es entstehen üblicherweise vertikale Lichter aus verschiedenen Farben, wobei grün meist vorherrscht.