Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez teilte am Wochenende mit, den Lockdown im Land bis 9. Mai verlängern zu wollen. Bei der Bevölkerung kommt das nicht gut an. Die Rufe nach einer Lockerung der Ausgangssperre vor allem für Kinder werden immer lauter.

Denn die jüngsten der Gesellschaft dürfen aufgrund der Ausgangsbeschränkungen das Haus überhaupt nicht mehr verlassen.

Spanier fordern Lockerung der Ausgangssperren

Aufgrund des Coronavirus herrscht in Spanien aktuell Ausnahmezustand. Denn bereits seit fünf Wochen müssen die Einwohner in ihren Häusern bleiben und dürfen nur in Ausnahmefällen aus dem Haus. Als Notfall gilt ein Arztbesuch, die Fahrt zur Arbeit oder der Einkauf von Grundnahrungsmitteln. Spaziergänge oder Sport im Freien sind dagegen verboten. Kinder dürfen das Haus überhaupt nicht mehr verlassen.

Wer selbst kleine Kinder zuhause hat, weiß, wie schwer es sein kann, wenn die Jüngsten unter uns den ganzen Tag eingesperrt sind. Für Familien sind die Maßnahmen in Spanien ein wahrer Härtetest. Die Bevölkerung fordert daher Lockerungen. Barcelonas Bürgermeisterin Ada Colau schrieb etwa auf Facebook: „Befreit unsere Kinder!“ Die Politikerin ist selbst Mutter von zwei neun und drei Jahre alten Kindern. Die derzeitige Situation sei untragbar. „Wenn man mit dem Hund raus darf (…), warum müssen unsere Buben und Mädchen weiter warten?“, fragte Colau und forderte, in Absprache mit Gesundheitsexperten eine Lösung zu finden. „Wir leben in einer übermäßig erwachsenenzentrierten Gesellschaft, die uns zu vermeidbaren Leiden verurteilt“, kritisierte Colau. Unterstützung bekommt sie von Madrids Bürgermeister, Jose Luis Martinez-Almeida. Er erklärte, dass die Isolierung im Haus eine „enorme psychologische Zermürbung“ darstelle.

Estos días cada vez somos más voces las que reclamamos que se tenga en cuenta a los niños y las niñas en este…

Gepostet von Ada Colau Ballano am Mittwoch, 15. April 2020

Regierung denkt über leichte Abschwächungen nach

Laut lokalen Medienberichten denkt die Regierung bereits über eine mögliche Abschwächung der Ausgangsbeschränkungen nach dem 26. April nach. Denkbar wäre es etwa, dass Kinder ab Ende April jeden Tag eine Stunde mit einem Elternteil vor die Tür dürfen. Dies soll aber nur im Umkreis von maximal einem Kilometer stattfinden. Manche Experten halten dies aber für verfrüht. Es sei besser noch zwei Wochen länger zu warten, bis sich das Gesundheitssystem weiter stabilisiert habe, zitierte die Zeitung „El Independiente“ Jose Angel Morales, Professor am Institut für Zellbiologie der Complutense Universität Madrid.