Okay okay, wir wissen, dass unsere Miezchen wenn es ums überleben geht schon mal vom toten Frauchen oder Herrchen naschen. Eine Studie enthüllt nun, dass auch Katzen in freier Wildbahn einem kleinen menschlichen Leichenimbiss gegenüber nicht abgeneigt sind.

Wenn Kätzchen allzu großen Hunger hat, wird sie vom Schmusetier zur Raubkatze.

Diese Katzen-Geschichte ist nichts für schwache Nerven

Kennt ihr „Body Farmen“? Müsst ihr nicht. Auf ebendiesen werden nämlich menschliche Leichen ausgelegt und deren Verwesungsprozess den beobachtenden Augen der Wissenschaftler überlassen. Erkenntnisse aus diesem gruseligen Prozess können zur besseren Identifizierung von Toten helfen oder deren Todesursache und den Zeitpunkt leichter bestimmen lassen. Wie die Welt.de in einem Artikel berichtet, befindet sich eine dieser Body Farmen im US-Bundesstaat Colorado. Dort dokumentieren Videokameras den Verwesungsprozess nackter Leichen. Neben zahlreichen Aasfressern zeichneten die Kameras aber auch zwei ungewöhnliche Besucher, auf die sich an den Toten vergingen.

Ganz genau: zwei süße Kitty-Cats einmal in Schwarz und einmal getigert. Die Forensiker vermuten, dass es sich dabei um verwilderte Tiere handelte, da die Anlage fernab vom Schuss und damit außerhalb des Territoriums streunender Hauskatzen liegt. Wie die Forscher im Fachblatt „Journal of Forensic Sciences“ schreiben, hatte es die getigerte Katze vor allem auf die Leiche einer 79 Jahre alten Frau abgesehen. Daraufhin platzierten die Wissenschaftler einen Käfig über der Leiche, um zu verhindern, dass die Katze rankam. Nachdem dieser entfernt wurde, war der Tiger wieder da und knabberte sage und schreibe 35 Nächte lang an der toten Frau. Die 40 anderen Leichen ließ sie dabei völlig unversehrt.

Auch die schwarze Katze schien ganz klar einen Favoriten unter den Leichen zu haben. Und zwar jene eines 70-jährigen Mannes, der kurz zuvor obduziert worden war. Die Katze knabberte in einem Zeitraum von 16 Nächten insgesamt zehnmal daran.

Weichgewebe scheint der reizvollste Leichenteil für Katzen zu sein

Beide Katzen knabberten bevorzugt an Weichgewebe, das vorher verwundet worden war. Dass sich hungrige Hauskatzen, die mit ihrem verstorbenen Besitzer eingesperrt waren, irgendwann über ebendiese hermachten ist bereits bekannt. Diese knabberten vor allem an exponierten Körperstellen wie Nase, Mund oder Gliedmaßen. Also allesamt Stellen die für die Katzen leicht zugänglich waren. Die Leichen in den Body Farms waren aber nackt, was die Präferenzen der Katzen wohl änderte. Die Studie zeigt also mehr als deutlich, dass Katzen eben auch Raubtiere sind und ziemlich pragmatisch, wenn es um ihr Überleben geht. Da muss dann eben im Zweifelsfall auch Herrchen oder Frauchen herhalten. Alles klar. Wir gehen dann mal unsere Katzen füttern.

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