Wir alle kennen sie: All jene Paare, die ihre Liebe mittels nervig, kitschiger Posts auf Social Media feiern. Ok wir haben es geschnallt, ihr seid unfassbar verliebt. Oder doch nicht? Eine neue Studie will die verliebten Facebook-Paare nun als Heuchler entlarven.

Ein sicherer Weg, um festzustellen, wie es um eine Beziehung steht? Facebook oder Instagram natürlich.

Die Beziehung von besonders glücklichen FB-Paaren könnte auf der Kippe stehen

Wir alle kennen sie. All jene Paare, die auf Social Media einfach nicht die Finger voneinander lassen können. Schatzi und Mausi verliebt beim Skifahren. Schatzi und Mausi geben sich ein Küsschen in der Supermarktschlange (mit Maske natürlich). Mausi postet Schatzi zum Monatstag eine megalange Liebesbekundung auf die Facebook-Wall. Eine neue Studie mag bei uns „Neidern“ nun ein fieses Schmunzeln hervorrufen. Den diese entlarvt solche Social Media Dauer-Verliebten nun als Heuchler.

#couplegoals? Wohl eher nicht

Massenhafte Posts von Paaren in romantischen Situationen wird in der Wissenschaft als sogenannte „Beziehungssichtbarkeit“ bezeichnet. Solche Beiträge sind das Bild, das Menschen nach außen über ihre Beziehung vermitteln möchten. Was scheinbar unendlich glücklich aussieht, soll aber eine Maske der Unsicherheit sein wie eine kürzlich im Bulletin für Persönlichkeits- und Sozialpsychologie veröffentlichte Studie ergab.

Die Forscher stellten die These auf, dass wir unsere Bindungsstile, also wie wir uns in unserem Erwachsenenleben emotional mit und an andere binden genauso nach außen transportieren wollen. Menschen, die dazu neigen, sich von ihren Partnern zurückzuziehen würden demnach ein geringes Verlangen nach Beziehungssichtbarkeit zeigen. Hingegen Menschen mit ängstlichen Bindungsstilen, die mehr Sicherheit in Bezug auf ihre Beziehung brauchen, sollen ein hohes Verlangen nach Sichtbarkeit haben.

Die Studie unterstreicht die Rolle von Beziehungen auf unsere Darstellung gegenüber unserer Mitmenschen. In der Studie mussten 108 Studenten-Paare zwei Wochen lang ein tägliches Tagebuch über ihre Beziehung führen. „Wenn sich die Menschen täglich unsicherer über die Gefühle ihres Partners fühlten, tendierten sie dazu, ihre Beziehungen sichtbar zu machen“, schreiben die Forscher. Wenn eine Person sich also in ihrer Beziehung unsicher fühlt, sucht sie ihre Anerkennung über Facebook und Instagram.

Unsichere Paare feiern ihre Beziehung gerne auf Social Media

Während also glückliche Paare ihre Beziehung ganz entspannt inkognito genießen, verspüren unsichere Paare den Impuls sich Bestätigung via Likes zu holen. Die Forscher konnten beobachten, dass während sich einer der beiden zurückzog, der unsichere Partner nach Anerkennung suchte. Er stellte dann gerne ein Foto online, um sich zumindest über diesen Weg Aufmerksamkeit zu holen und in seiner Beziehung gefeiert zu werden.

Im Grunde genommen sind solche Darstellungen also meist ein Fokus, um von anderen Bereichen des Lebens abzulenken, in denen man sich unsicher fühlt. Wenn die Bemühung so groß ist, ein bestimmtes Ideal aufrechtzuerhalten will man ja irgendwas erhalten. Anstatt an der Beziehung zu arbeiten, ist es solchen Insta-Posern dann wichtig den Schein zumindest nach außen zu wahren. Wenn wir also beim nächsten Mal über so ein Posting stolpern werden wir, anstatt mit den Augen zu rollen, die Person lieber mal auf einen Kaffee einladen und sanft checken, ob auch alles in Ordnung ist.