Experten warnen bereits seit geraumer Zeit vor den gesundheitlichen Risiken, die von unseren Smartphones ausgehen. Neben Rückenschmerzen, Verspannungen, vermehrter Faltenbildung am Hals („Tech Neck“) oder Haltungsschäden soll die Nutzung von Handys auch unschöne Folgen für unsere Finger haben. 

Aufregung um „Smartphone pinky“

Nachdem Purnell Anfang November zwei Fotos ihrer Hände auf dem Mikrobloggingdienst online gestellt hatte, zeigen sich auch andere Nutzer bestürzt über das angeblich veränderte Aussehen ihrer Finger.

Im Mittelpunkt der Debatte steht der kleine Finger, der den betroffenen Nutzern zufolge durch das Halten den Smartphones am unteren Rand eine unnatürliche Krümmung erhalten haben soll. 

Da man den kleinen Finger beim Hantieren mit dem Smartphone oft als Stabilisator unter das Handy klemmt, soll dieser mit der Zeit eine deformierte Form annehmen.

Experten geben Entwarnung

Dave Parsons, seines Zeichens Forscher an der Curtin University in der australischen Stadt Perth, hält die Deformierung des kleinen Fingers durch permanente Smartphone-Nutzung für unwahrscheinlich.

Er sagte gegenüber dem Sydney Morning Herald: „Man müsste mindestens sechs Stunden pro Tag Druck auf weiches Gewebe ausüben, um eine Veränderung zu bewirken.“

Parsons fügte hinzu, dass die Krümmungen an den Fingergelenken nur durch eine permanente Dehnung der Bänder hervorgerufen werde könne. „Wenn jemand über sechs Stunden lang konstant am Handy wäre, dann wäre es plausibel, aber dennoch sehr unwahrscheinlich“, führte der Experte weiter aus.

Parsons spricht zudem davon, dass die Daumen weitaus gefährdeter seien, als alle anderen Finger: „Da die Größe der Handys zunimmt, müssen die Daumen längere Distanzen überwinden, wenn man das Telefon benutzt.“ Es sei demnach weitaus wahrscheinlicher, dass Verletzungen am Daumen durch wiederholte Beanspruchung und Belastung (Repetitive-Strain-Injury-Syndrom)
auftreten.