„Die meisten Kosmetika sind ab dem Tag ihrer Herstellung mindestens 30 Monate lang haltbar“, sagt Martin Ruppmann vom Kosmetikverband VKE in Berlin. Viele Produkte können noch länger verwendet werden – sie sind dann speziell gekennzeichnet. Die Mindesthaltbarkeit ist am Tiegel-Symbol auf der Packung zu erkennen. An einer Ziffer und einem „M“ für „Monate“ ist dort abzulesen, wie lange das Produkt bei sachgemäßem Gebrauch und passender Lagerung nach dem Öffnen haltbar ist.

Lebensdauer verlängern

Was aber können Verwender zusätzlich tun, um die Lebensdauer von Kosmetika zu verlängern? Grundsätzlich gilt, „dass Sauerstoff und Keime die Produktqualität beeinträchtigen können“, erklärt Ruppmann. Diese gelangen zum Beispiel von außen über die Finger an die Mittel. Deshalb empfiehlt er Cremes und Lotionen aus Pumpspendern. Schutz bietet auch der Gebrauch eines Spatels.

Besonders im Umgang mit wasserhaltigen Mitteln ist Sorgfalt geboten. Dazu gehören Crèmes, Körperlotionen, Mascara, Shampoos und Duschbäder. Auf Wasser wachsen Mikroorganismen. Zu viele davon können Krankheiten verursachen. Naturkosmetik ohne entsprechende Zusätze sollte nicht offen stehen gelassen werden.

Unproblematisch sind Kosmetika, die kein oder nur wenig Wasser enthalten. Lidschatten und Puder, aber auch Lippenstift aus Wachsen und Fetten sollten vor Feuchtigkeit geschützt werden. Diese Produkte könnten sonst schimmeln. Bei sachgemäßem Gebrauch dagegen sind Lidschatten und Lippenstift nach dem Öffnen etwa zwei Jahre verwendbar, Puder sogar nahezu unbegrenzt. Ruppmann empfiehlt aber, Schwämmchen und Pinsel regelmäßig mit Seife oder einem milden Shampoo zu reinigen. Eine Faustregel der Stiftung Warentest lautet: Tuben sind sicherer als Tiegel. Denn sie sind nicht so anfällig für Mikroben.

Neben der Feuchtigkeit kann Wärme die Haltbarkeit verkürzen. Lippenstifte beispielsweise könnten auch bei geschlossener Kappe durch zu viel Wärme ranzig und klumpig werden.

Lang lebe der Lack?!

Wird Nagellack im Fläschchen dickflüssig, hilft Nagellackverdünner aus der Parfümerie. In die Tonne gehört der Lack, wenn sich in der Flüssigkeit die Farbpigmente abspalten. Generell raten die Experten, einmal geöffnete Kosmetika zügig zu verbrauchen und immer gut zu verschließen. Außerdem sollten vor allem Cremes nicht verdünnt oder gemischt werden.

Eine Frage des Duftes

Besonders empfindlich reagieren Düfte auf Wärme, Licht und Luft. Die teuren Wässerchen sollten daher nicht im Bad oder am Fenster gelagert werden, sondern besser kühl und trocken im Schrank.