Auf Instagram und Facebook zeigt sich Courtney Demone (24) deshalb oben ohne – und stellt so die kontroversen Nutzungsbedingungen und die Zensurregelungen der beiden sozialen Netzwerke an den Pranger.

Eine Frage der Zeit

Demone unterzieht sich derzeit einer Hormontherapie, die das Wachstum ihrer Brüste anregen soll. Sie befindet sich demnach aktuell in einer Art Übergangsphase zwischen den Geschlechtern, vorausgesetzt man geht von einem binär strukturieren Geschlechtersystem aus. Demone zufolge wird es also nur eine Frage der Zeit sein, bis die sozialen Netzwerke alle Bilder ihres Dekolletés zensieren und löschen werden. „An irgendeinem Punkt werden meine Brüste groß genug sein, dass diese sozialen Netzwerke sie als zensurwürdig verdammen werden“, erklärte Demone gegenüber Buzzfeed.

In einem Essay, den sie für die Plattform Mashable schrieb, stellt sie zudem die Frage: „In welcher Stufe meines Brustaufbaus werde ich gezwungen sein, meine Nippel abzudecken. Und, an welchem Punkt werden die sozialen Medien entscheiden, dass es Zeit ist meine Brüste zu zensieren?“

Sowohl Facebook, als auch Instagram haben in ihren Nutzungsbedingungen verankert, dass Fotos weiblicher Brüste und Brustwarzen unangemessen sind und daher von den Plattformen entfernt werden dürfen. Ausnahmen gibt es bei Still-Bildern und fotografischen Dokumentationen von Brustamputationen.

#DoIHaveBoobsNow

Kürzlich rief Demone auch die Hashtag-Kampagne #DoIHaveBoobsNow ins Leben. Im Zuge dessen spielt die 24-Jährige mit Geschlechterkategorien, zeigt ihre Brust abwechselnd in ihrer Rolle als Mann und als Frau. Ihr Ziel ist es, auf die Sexualisierung des weiblichen Körpers aufmerksam zu machen, die durch das Zeigeverbot verstärkt wird.

„In den kommenden Monaten werde ich Oben-ohne-Bilder von mir auf Facebook, Instagram und anderen sozialen Plattformen posten und den Hashtag #DoIHaveBoobsNow verwenden, bis diese Netzwerke sich dazu entschließen, dass meine Brüste weit entwickelt genug sind, um sexualisiert zu werden und zensurwürdig sind“, schrieb sie auf Mashable.

Das Projekt hinterfragt nicht nur die Nutzungsrichtlinien von Facebook und Instagram, sondern auch das Gender-Verständnis der Plattformen. „Ihre Richtlinien zensieren freizügige Frauenkörper und sie machen es nicht mit mir, was sagt das über die Annahmen aus, die sie über mich haben?“, sagte Demone gegenüber Buzzfeed.

Auf Facebook sind derzeit noch einige Bilder der Kanadierin abrufbar. Instagram hat hingegen einen Großteil der Fotos gelöscht.

For posterities sake, here are all the photos that Instagram had deleted.*Covering tattoo because it is an…

Posted by Courtney Demone on Friday, October 23, 2015

For posterities sake, here are all the photos that Instagram had deleted.*Covering tattoo because it is an…

Posted by Courtney Demone on Friday, October 23, 2015