Zum internationalen Tag zur „Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ (25.11) hat die Europäische Komission eine Umfrage in Auftrag gegeben, in deren Rahmen die Meinungen der Europäer zum Thema „Übergriffe gegen Frauen“ eingefangen wurden. Die Ergebnisse sind erschreckend.

Manchmal „okay“

Sind Frauen „selbst Schuld“, wenn sie vergewaltigt werden? 27% der knapp 28.000 Befragten des Eurobarometer Berichts 2016 meinen „In manchen Fällen schon“. Hier beziehen sie sich auf folgende Situationen:

1. Die betroffene Person ist betrunken oder durch Drogen beeinflusst (12 %)

2. Die betroffene Person ist freiwillig mit dem Täter mit nach Hause gegangen (11 %)

3. Die betroffene Person trägt freizügige oder sexy Bekleidung (10 %)

4. Die betroffene Person hat sich nicht ausreichend gewehrt (10 %)

5. Die betroffene Person hat vorher geflirtet (7 %)

6. Die betroffene Person hat mehrere Sexualpartner (7 %)

7. Die betroffene Person ist nachts alleine unterwegs (7 %)

„Frauen übertreiben gerne“

22% der Befragten denken außerdem, dass Opfer oftmals übertreiben, wenn es um sexuelle Übergriffe geht. 17% behaupten, dass Frauen sexuelle Gewalt oft selbst provozieren – in Österreich sind sogar 23% dieser Meinung. 

Was jetzt?

Nun sollte man sich dringend überlegen, was diese Ergebnisse über unsere Gesellschaft aussagen. Sie zeigen, dass die Bedeutung hinter dem guten alten „Nein heißt Nein“ von vielen Menschen noch immer nicht ganz verinnerlicht wurde. Es muss deshalb klar und deutlich vermittelt werden: Bei Geschlechtsverkehr und anderen sexuellen Handlungen ohne Einverständnis einer Person gibt es keine Ausnahme-Fälle, in denen solche Übergriffe gerechtfertigt sind.

Und wenn es sich um eine schöne Frau handelt, die mit Minirock auf eine Party geht, ihre Brüste entblößt, mit fünf Männern schläft und sturzbetrunken am Tisch tanzt: Wenn sie „Stop“ sagt, ist das – ohne wenn und aber – zu akzeptieren. Punkt.

Quelle: PublicOpinion