Auf den ersten Blick sieht Showry ja ganz süß aus: braune Kulleraugen, akkurate Kurzhaarfrisur, ein zurückhaltendes Lächeln auf den Lippen. In ihren Videos aber flippt sie komplett aus: in einem Video liegt sie zwischen lauter rohen Eiern, die sie sich selbst ins Gesicht wirft. In einem anderen kaut sie Obst und spuckt es in einen Mixer. Man denkt sich eigentlich nur „WTF!“. Und das zurecht. Aber Showry’s schräge Videos haben eine politische Botschaft (oder sollen es zumindest haben): Sie will gegen die Erwartungen, die an asiatische Frauen gestellt werden, protestieren. Medien bezeichnen sie deshalb als „Feminist Shock Comedian“

Der Trend, bei dem sich junge, asiatische Frauen beim Essen filmen (beziehungsweise, sie stopfen sich selbst mit Unmengen von Essen voll, während Menschen vor den Bildschirmen sehr viel Geld dafür bezahlen), nennt sich übrigens Muk-bang. Food Porn im echten Leben. Showry scheint diesen Trend zu parodieren – und das gelingt ihr hervorragend. Millionen von Menschen sehen sich die Videos der exzentrischen Unterhalterin auf Facebook an, die einen sind schockiert, die anderen belustigt und wieder andere finden das sicher irgendwie geil

Eines steht fest: Showry ist keine typische Internet-Beauty, die Schmink-Tutorials macht und brav in die Kamera grinst. Ihre Videos sind – trotz all ihrer Abartigkeit – irgendwie interessant, es steckt eine Choreografie dahinter, das kann man eindeutig sehen. Außerdem geht’s ja nicht immer darum, dass sich Showry Bananen in den Mund steckt oder Fische abschmust: manchmal dreht sie auch einfach so durch, schmeißt Farbe durch die Gegend oder verkleidet sich als Hulk mit Ballon-Busen… Äh, ja. Seht einfach selbst.