Diese Woche kam es in Argentinien erneut zu Protesten gegen Frauenmorde. Aktivisten der „Ni una Menos“-Bewegung verkleideten sich dabei als Leichen in Säcken.

Die Demonstrantinnen fordern einen besseren Schutz durch den Staat und ein härteres Vorgehen gegen die Täter.

Proteste gegen Frauenmorde

Frauenmorde beziehungsweise Femizide und Gewalt an Frauen sind in Argentinien weit verbreitet. Seit Jahren gehen Demonstranten dagegen auf die Straße. In den letzten Wochen hatten wieder zwei Morde das südamerikanische Land erschüttert. Besonders der Fall der 18-jährigen Ùrsula Bahillo sorgte für Aufsehen. Ihr Ex-Freund steht unter Verdacht, sie erstochen zu haben. Der 25-jährige Provinzpolizist aus Buenos Aires wurde festgenommen. Bahillo hatte ihren Ex-Partner aufgrund von Gewalt mehrfach bei den Behörden gemeldet. Die Behörden stellten aber lediglich eine einstweilige Verfügung aus. Aus Sicht der Demonstranten sei das viel zu wenig.

Am 17. Februar gingen erneut tausende Demonstrantinnen auf die Straße um gegen Gewalt an Frauen und Femizide im Land zu protestieren. Einige der Frauen legten sich nackt, in Plastiksäcken gehüllt, auf den Boden, um ein Statement zu setzen. Allein in diesem Jahr sind Frauenrechtsorganisationen zufolge mindestens 35 Frauen und Transsexuelle getötet worden.

Alle 30 Stunden wird eine Frau getötet

Seit 2015 protestiert die feministische Bewegung „Ni una Menos“ (Keine Frau weniger) gegen die Politik im Land. Es brauche einen besseren Schutz der Frauen und ein härteres Vorgehen gegen die Täter. Denn im Schnitt wird in Argentinien alle 30 Stunden eine Frau getötet. In zwei von drei Fällen ist der Täter der Lebenspartner, der Ex oder ein enger Verwandter.