Das Denken und Verhalten der Menschen hänge eng mit der Gesundheit zusammen, sagte die Diplom-Psychologin Elisabeth Späth. „Ein gesunder Egoismus ist hilfreich. Natürlich ohne die Menschen um sich herum zu vernachlässigen“, sagt die Expertin.

„Lebenszufriedenheit ist ein guter Schutz gegen verschiedenste somatische und psychische Erkrankungen.“ Glückliche Menschen seien weniger suchtgefährdet und hätten ein geringeres Risikoverhalten. Wie überall sei auch hier die Ausgewogenheit der Schlüssel zum Erfolg, sagte die Psychologin. „Es ist zwar nichts verboten, aber wie sagten schon die alten Griechen: mäßige dich in allem, was du tust.“

Fast alles sei eine Sache der Einstellung meint die Psychologin: „Stress beginnt im Kopf. Nicht die Situation ist das Schlimme, sondern das, was du daraus machst.“

Die so genannte positive Psychologie beschäftigt sich daher mit der Frage, warum manche Menschen trotz Stress gesund bleiben und andere nicht. Entscheidende Faktoren seien Selbstwirksamkeit und Kontrollüberzeugung: „Wenn die Menschen davon überzeugt sind, dass sie tun und lassen können, was sie wollen und sich trotzdem nichts an ihren Arbeits- und Lebensbedingungen ändert, verkümmern sie“, sagte Späth. Glückliche Menschen seien stolz auf ihre Erfolge und führten Misserfolge dagegen eher auf äußere Faktoren als auf sich selbst zurück.

Genauso wichtig wie die Überzeugung, dass man die eigene Situation beeinflussen kann, sei jedoch die soziale Unterstützung. Dazu sagte die Expertin: „Allein lebende Menschen leben ungesünder und kürzer. Nach einer dänischen Studie sind sie erheblich anfälliger für Herzleiden als Menschen, die in Harmonie mit einem Partner leben.“

In vielen Ländern sei das soziale Netzwerk ganz anders ausgeprägt als in Deutschland. Es sei ratsam, sich beispielsweise ein Hobby zu suchen, an dem man Spaß habe und durch das man in Kontakt zu anderen Menschen komme. Auch sollte man offen für Veränderungen sein und sich Ziele setzen, die erreichbar seien. Das seien wichtige Faktoren für ein gesundes und glückliches Leben, meinte Späth.

Bei einer bestehenden Krankheit sei oft die richtige Balance zwischen konventioneller Medizin und psychologischer Betreuung von großer Bedeutung. Die eigene Haltung könne viel zur Gesundung beitragen. Schmerzen könnten oft durch systematische Entspannungstechniken gelindert werden, betonte die Expertin.