1. Korrekt sitzen: War einst eine eher steife Sitzhaltung erwünscht, so kann man sich heute in einem Restaurant schon entspannter hinsetzen. Dennoch gilt eine Grundregel für die richtige Haltung: Zwischen den Bauch und die Tischkante sollte vom Abstand her sinnbildlich eine Katze passen, zwischen Rücken und Lehne eine Maus.

2. Die richtige Armhaltung:
Ja, die Regeln sind heute nicht mehr so streng, aber dennoch sollte man niemals am Tisch lümmeln. Während des Essens gehören beide Hände auf den Tisch. Exakt heißt das: bis zum Handgelenk, aber keinesfalls bis zum Ellenbogen. Auch bei Wartezeiten zwischen den einzelnen Gängen darf kein Ellenbogen auf dem Tisch sein!

3. Besteckkunde: Von außen nach innen, an dieser Reihenfolge hat sich in Sachen Besteck nichts geändert – doch was ist mit Speisen, die man zu Hause garantiert ohne essen würde? Im Zweifelsfall entscheidet man sich immer für das Besteck. In guten Restaurants sollte einem aber der gedeckte Tisch verraten, ob man mit den Händen essen darf. Stehen irgendwo eine Wasserschale oder Reinigungstücher, ist das der offizielle Segen!

4. Schneiden & brechen: Früher war es verpönt, dass Kartoffeln geschnitten wurden, da das Silberbesteck durch die Kartoffelstärke schnell anlief. Heute sieht man das weniger streng, aber laut Knigge bleibt die Regel bestehen, dass man Kartoffeln mit der Gabel zerteilt. Aber keinesfalls mit der Sauce vermanschen! Beim Brot ist es übrigens auch ein Fauxpas, wenn man es schneidet. Hier bekommt man ein Messer dazu, um kleine Häppchen, die man abbricht, mit Butter oder Aufstrich zu bestreichen – jedes einzeln brechen, bestreichen und mit der linken Hand essen. Auch beim Salat darf das Messer nichts tun: Salat schneiden ist ein Tabu!

5. Lageplan: Wohin mit dem Besteck, wenn man warten muss oder fertig mit dem Essen ist? Generell gilt: Sobald man das Besteck erstmals benutzt hat, darf es nicht mehr mit dem Tisch in Berührung kommen. Bei Wartezeiten legt man das Besteck so ab, wie eine Uhr zwanzig nach acht zeigt (Gabel auf acht Uhr, Messer auf vier Uhr). Wer fertig ist, nutzt die Zwanzig-nach-vier-Position: Messer und Gabel liegen parallel auf vier Uhr.

6. Saubermacher: Die Serviette – egal ob Papier oder Stoff – gehört von Anfang an auf den Schoß, und zwar ein Mal gefaltet. Und hier bleibt sie bis zum Ende. Wer zwischendurch aufsteht, legt sie auf dem Tisch und nicht auf dem Stuhl ab. Nach dem Essen faltet man die gebrauchte Serviette einigermaßen ordentlich, achtet darauf, dass die Oberseite nicht allzu schmutzig ist und legt sie links neben dem Teller ab. Übrigens: Eine Jacke hat nichts auf dem Stuhl verloren. Die gehört immer in die Garderobe.

7. Beauty: Etwas zwischen den Zähnen? Oder Lust auf eine Schicht Lippenstift oder Puder? Beides hat auf dem Tisch nichts zu suchen. Man nimmt sich einen Zahnstocher und seine Handtasche und erledigt etwaige Restaurierungsarbeiten auf der Toilette.

8. Auszeit: Rauchen gehen ist erst erlaubt, wenn alle mit dem Essen fertig sind. Aber: Immer darauf achten, dass der Tisch nicht leer ist bzw. nur eine oder zwei Personen übrig bleiben. Das gilt als unhöflich! Toilettengänge sollte man wenn möglich auch vermeiden oder wenigstens zwischen die Gänge legen. Generell sollte man sich immer höflich entschuldigen, wenn man aufsteht. Übrigens:
In einem Raucherlokal ist es nach wie vor so, dass es als unhöflich gilt, wenn man einfach raucht, während der andere isst.