Der Impfstoff von AstraZeneca ist das nächste Vakzin, auf das die österreichische Regierung setzt. Das Nationale Impfgremium empfiehlt die AstraZeneca-Impfung aber nur für Menschen unter 65 Jahren.

Allerdings kann der Impfstoff, wenn es bei der Verwendung der anderen Impfungen logistische Probleme gibt, auch Älteren gegeben werden. Denn sicher ist er, so Experten.

AstraZeneca-Impfstoff für 18- bis 64-Jährige

Das Nationale Impfgremium hat am 31. Jänner einstimmig den Weg zur Verimpfung der Corona-Vakzine von AstraZeneca in Österreich freigemacht. Allerdings gab es eine Einschränkung. Denn für über 65-Jährige gab es keine Empfehlung, weil in dieser Altersgruppe noch kein ausreichendes Datenmaterial zur Wirksamkeit vorliegt. Das Gremium empfahl die Vakzine daher in der Gruppe der 18- bis 64-Jährigen einstimmig, da hier genügend gute Daten zur Sicherheit und Effektivität vorliegen würden. Für Senioren und Hochrisikopatienten soll aber ein mRNA-Impfstoff verwendet werden.

Für die Altersgruppe der 65-Jährigen und darüber sind dem Nationalen Impfgremium zufolge zwar „die immunologischen und Sicherheitsdaten vergleichbar gut wie bei den jüngeren Personen. Aufgrund der kleinen Gruppengröße und der niedrigen Zahl aufgetretener Erkrankungsfälle ist für diese Altersgruppe zum jetzigen Zeitpunkt (!) keine sichere Aussage zur Wirksamkeit möglich“, betonten die Experten. Sie vermuteten aber, „dass beim Vorliegen von weiteren Daten (entsprechende Studien sind derzeit u.a. in USA und UK im Laufen) eine uneingeschränkte Empfehlung ausgesprochen werden kann“, hieß es in dem Papier. „Besonders die Daten hinsichtlich Immunogenität lassen eine vergleichbare Wirksamkeit wie bei den jüngeren Probanden erwarten.“

mRNA- und Vektorimpfstoffe

Der AstraZeneca-Impfstoff ist ein sogenannter Vektorimpfstoff. Dabei wird der genetische Bauplan eines Teils des Coronavirus in ein abgeschwächtes Trägervirus verpackt, das für den Menschen nicht schädlich ist. Dieses Trägervirus bringt Teile des Erbmaterials des Virus in die Zelle. Die menschliche Zelle baut diese Teile des Virus dann nach. Darauf reagiert das Immunsystem und bildet somit Antikörper. Die mRNA-Impfstoffe werden im Gegensatz zu Vektorimpfstoffen nicht mit einem Trägervirus (Vektor), sondern mittels flüssigen Nano-Partikeln (etwa Fetttröpfchen) in die Zellen eingebracht.

Die mRNA-Impfstoffe von BioNTech/Pfizer sowie Moderna sind in Österreich bereits zugelassen. Der BioNTech/Pfizer-Impfstoff muss bei minus 70 Grad transportiert und gelagert werden. Der von Moderna bei minus 20 Grad. Beide werden, kurz bevor sie verimpft werden, aufgetaut. Danach kann der BioNTech/Pfizer-Impfstoff bis zu fünf Tage im Kühlschrank gelagert werden, der von Moderna etwa 30 Tage. Der AstraZeneca Impfstoff kann bei normaler Kühlschranktemperatur von 2 bis 8 Grad mindestens sechs Monate aufbewahrt werden.

Impfplan wird abgestimmt

Bundeskanzler Sebastian Kurz und Gesundheitsminister Rudolf Anschober begrüßten in einer Stellungnahme die Empfehlung des Gremiums: „Mit der Zulassung durch die EMA und der Entscheidung des Nationalen Impfgremiums haben wir nun klare Vorgaben für den Impfstoff von AstraZeneca in der Hand und können sehr rasch – möglichst ab dem 7. Februar – mit dem dritten zugelassenen Impfstoff in Österreich starten.“

Heute wird die Entscheidung des Nationalen Impfgremiums mit den Landeshauptleuten diskutiert und der österreichische Impfplan an die neuen Rahmenbedingungen angepasst. Dieser wird noch in der ersten Wochenhälfte beschlossen und veröffentlicht.“