Im Netz beklagen sich in jüngster Vergangenheit immer mehr erboste Kunden über das betrügerische Vorgehen zahlreicher – meist aus China stammender – Online-Shops. Was mit ansprechenden Bildern und clever formulierten Beschreibungstexten als hochwertig angepriesen wird, entpuppt sich in den Händen der Kunden als Billigware. Die charmanten Produktfotos werden dabei in der Regel von Instagram, Blogs oder gar der Frauenzeitschrift Vogue gestohlen.

Ein Umtausch gestaltet sich nach dem Erhalt meist enorm schwierig. Zu undurchsichtig sind die Rücksendeoptionen – eine Kontaktaufnahme mit dem Händler ist oft ebenfalls unmöglich. Wurde man Opfer der meist aus China stammenden Betrüger, ist Frust und Ärger meist das Einzige, was bleibt.

Recherchen des Online-Portals Buzzfeed zufolge steckt hinter den zahllosen Betrugsfällen meist ein und dasselbe Unternehmen. Konkret handelt es sich dabei um die Shenzhen Global Egrow E-Commerce, deren Umsatz sich im Jahr 2014 auf rund 200 Millionen Dollar belief. Mittlerweile hat sich Shanxi Baiyuan Trousers, eine der größten chinesischen Bekleidungsfirmen, das Unternehmen einverleibt.

Neben der hochgradig illegalen Geschäftspraxis und dem fehlenden Konsumentenschutz, stellt auch die widerrechtliche Nutzung fremder Fotos ein rechtliches Problem dar.

Wir verraten dir, wie du dubiose Online-Shops entlarvst und Shopping-Frust vermeidest.

6 Tipps: So erkennst du, ob ein Online-Shop vertrauenswürdig ist

1. Fehlendes/Unvollständiges Impressum

Das Impressum dient der Identifikation des Anbieters. Es muss neben der postalischen Adresse und einer E-Mail-Adresse auch den Namen einer vertretungsberechtigten Person enthalten. Ist das Impressum unvollständig oder fehlt es zur Gänze, sollte man vorsichtig sein und von einer Bestellung absehen. 

2. Undurchsichtige AGBs

Werden auf einer Website mit Klauseln (z.B. „Der Versand erfolgt auf Gefahr des Käufers“) gespickte und schwer verständliche AGBs ausgespielt, so spricht dies nicht nur gegen die Kundenfreundlichkeit, sondern in jedem Fall auch gegen die Vertrauenswürdigkeit eines Shops. Auch unzulässige Einschränkungen des Widerrufsrechtes sollten in den AGBs nicht vorkommen. 

3. Verwirrende Preisangaben

Grundsätzlich gilt: Die Versandkosten und die Mehrwertsteuer müssen ausgewiesen werden. Extrem niedrige Preise sollten auch stutzig machen.

4. Schlechte Erreichbarkeit

Anrufbeantworter, nicht enden wollende Warteschleifen, schlecht ausgebildetes Callcenter-Personal oder gar keine Möglichkeit der Kontaktaufnahme per Telefon: All diese Dinge deuten auf dubiose Geschäftemacherei hin.

5. Negative Kundenbewertungen

Ist man sich unsicher, ob ein Online-Shop vertrauenswürdig ist oder nicht, kann es helfen sich in Foren über das Unternehmen zu informieren. Häufen sich negative Rezensionen, so kann man mit gutem Gewissen von einem Kauf absehen. Aber Achtung: Auch zahlreiche übertrieben positiv formulierte Bewertungen können mangelnde Seriosität bedeuten. 

6. Zahlung nur per Vorkasse

Wird als Zahlungsart nur Vorkasse angeboten, sollte man unbedingt darauf achten, dass diese durch eine Geld-zurück-Garantie von Trusted Shops abgesichert ist. Sonst sind Überweisungen im Fall einer Unzufriedenheit mit dem Produkt nicht mehr rückgängig zu machen.