Frauen sind im Vergleich zu Männern im Alter sozial isolierter und haben deutlich weniger finanzielle Mittel. Das hat eine neue Studie ergeben. Im direkten Ländervergleich schneidet Österreich schlecht ab.

Älterwerden hat vor allem für Frauen so einige Hürden.

Frauen werden älter, sind aber ärmer

Insgesamt 18 Länder wurden für die Studie untersucht. Im Fokus standen die Bereiche Wohlbefinden, Produktivität und Engagement, soziale Integration, Sicherheit und Ressourcenverteilung. Die Ergebnisse sind für Frauen recht ernüchternd: Zwar werden Frauen in den ausgewählten Ländern durchschnittlich drei Jahre älter als Männer – die Lebensbedingungen im hohen Alter sind für sie jedoch deutlich schwieriger; und das in fast allen Ländern.

Durch die höhere Alterserwartung ist es zunächst ziemlich wahrscheinlich, dass eine Frau ihren Ehemann überlebt, was jedoch mit einigen Nachteilen verbunden ist. „Da Frauen in der Regel länger leben als ihre Ehepartner, verbringen sie mehr Jahre alleine und verdienen weniger, da ihre Arbeit durch die Pflegezeiten – einschließlich der Mutterschaft -unterbrochen wurde. Da Frauen länger leben, sind sie anfälliger für chronische Krankheiten. Deshalb haben sie auch tendenziell mehr Ausgaben für die Gesundheitsversorgung als Männer“, erklärt die Studie. Das Alleinsein sorge außerdem für eine höhere Tendenz, sozial isoliert zu sein.

Ländervergleich: Schlechte Bilanz für Österreich

Sieht man sich die untersuchten Bereiche im Detail an, wird deutlich, dass Männer fast immer im Vorteil sind. Besonders stark ausgeprägt sind die Unterschiede jedoch im finanziellen Bereich. Das tendenziell höhere Gehalt sorgt demnach auch im Alter für eine bessere Absicherung. Die Gefahr, dass Männer von Altersarmut betroffen sind, ist dadurch geringer.

Im Ländervergleich wird deutlich, dass Älterwerden allgemein in Schweden, Finnland, Norwegen, den Niederlanden und Japan positiver wahrgenommen wird. Interessant ist, dass die Unterschiede zwischen den Geschlechtern beim Thema Altern in den Niederlanden, Dänemark, Italien und auch Österreich besonders stark ausgeprägt sind. Für ältere Männer gibt es demnach in eben diesen Ländern immer noch deutlich mehr Vorteile als für Frauen.

Jene Länder, die im allgemeinen Ranking eher schlechter abschnitten – wie etwa Ungarn oder Slowenien – haben übrigens tendenziell eine geringere geschlechterspezifische Kluft.