Isobel Bowdery (22) besuchte gerade ein Konzert der Eagles Of Death Metal im Pariser Konzertlokal Batacla, als das Grauen seinen Lauf nahm. Bewaffnete Männer stürmten das Gebäude und eröffneten das Feuer auf das Publikum. Über zehn Minuten lang dauerte der Kugelhagel, der 80 Tote und Dutzende Verletzte forderte. Bowdery überlebte, wie durch ein Wunder.

„Du glaubst niemals, dass dir so etwas passieren wird“

Auf dem sozialen Netzwerk Facebook teilte die Studentin aus Südafrika am Samstag ein Bild ihres blutverschmierten T-Shirts, das sie an jenem Abend trug – und schilderte ausführlich ihre erschütternde Geschichte.

„Du glaubst niemals, dass dir so etwas passieren wird. Es war einfach nur ein Freitagabend auf einer Rockshow. Die Stimmung war so ausgelassen, jeder hat getanzt und gelacht“, schrieb die 22-jährige einleitend. 

In ihrem langen, bewegenden Posting beschreibt sie in weiterer Folge, wie sie die Terror-Nacht von Paris erlebte.

„Als die Männer durch den Haupteingang kamen, dachten wir naiverweise, es sei alles Teil der Show“, schreibt sie. Es sei nicht nur ein Terroranschlag gewesen, sondern ein Massaker. „Dutzende Menschen wurden direkt vor mir erschossen. Ein Blutbad füllte den Boden. Schreie von erwachsenen Männern, die den toten Körper ihrer Freundin hielten, drangen durch die kleine Konzerthalle“, so Bowdery weiter. Die junge Frau erzählt, wie sie im Schockzustand versuchte sich tot zu stellen – über eine Stunde lang. „Ich hatte unglaubliches Glück zu überleben, aber so viele andere hatten das nicht.“

„Ihr macht mich glauben, dass diese Welt das Potential hat“

Bowdery dankt im Zuge des Eintrags auch all jenen Menschen, die ihr in dieser tragischen Nacht zur Seite standen: einem Helfer, der sie beruhigte, einem Fremden, der sie nach dem Attentat auf offener Straße fand und tröstete, einer Frau, die ihre Tür für sie öffnete und einem Freund, der ihr Unterschlupf gewährte und ihr ein neues Shirt kaufte, damit sie das blutige ablegen konnte.

„Ihr macht mich glauben, dass diese Welt das Potential hat, besser zu sein, und so etwas nie wieder passieren zu lassen“, so Bowdery.

Sie beendet ihren Eintrag mit den Sätzen: „Es ist an uns, bessere Menschen zu sein. Das Leben zu leben, von dem die unschuldigen Opfer dieser Tragödie geträumt haben aber traurigerweise nun nicht mehr dazu in der Lage sind, es zu leben. Ruhet in Frieden, ihr Engel. Ihr werdet niemals vergessen sein.“

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