Seit Sonntag ist ein Touristen-U-Boot in den Tiefen des Atlantiks verschollen. Aktuell läuft eine große Suchaktion nach dem Tauchboot samt seiner fünf Insassen. Jetzt gibt es ein Update: Einsatzkräfte konnten regelmäßige „Klopfgeräusche“ im Atlantik registrieren.

Die Behörden vermuten, dass es sich dabei um ein Lebenszeichen der Insassen handeln könnte.

Vermisstes U-Boot: Unterwassergeräusche geben Hoffnung

Vor wenigen Tagen startete eine 5-köpfige Gruppe eine U-Boot-Expedition zum berühmten „Titanic“-Schiffswrack. Doch seit Sonntag fehlt vom dem Tauchboot jede Spur und für die Suchtrupps beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Nach Betreiberangaben reicht der Sauerstoff in dem knapp sieben Meter langen Tauchboot für 96 Stunden. Und der Sauerstoff an Bord wird von Stunde zu Stunde weniger. Bislang war die große Suchaktion ohne Erfolg. Doch nun gibt es einen Hoffnungsschimmer: Die Einsatzkräfte haben bei der Suche nach dem im Atlantik verschollenen Tauchboot „Titan“ eine erste Spur aufgenommen. Nach Angaben der US-Küstenwache hat ein kanadisches Flugzeug Unterwassergeräusche wahrgenommen.

Wie CNN berichtet, hätten Suchteams eine Zeit lang alle 30 Minuten „Klopfgeräusche“, eine Art Hämmern, gehört. Vier Stunden später, nachdem zusätzliche Sonargeräte eingesetzt worden seien, sei das Klopfen noch immer zu hören gewesen, heißt es in dem Bericht weiter. Die Laute würden darauf hindeuten, dass es weiter Hoffnung auf Überlebende gebe. Bisher gibt es allerdings dazu von der Betreiberfirma „Oceangate Expeditions“ oder der US-Küstenwache noch keine konkreteren Hinweise. Auch wo genau sich das U-Boot befindet, ist nicht bekannt.

Fünf Personen an Bord des U-Boots

Das Privatunternehmen „Oceangate Expeditions“ bietet regelmäßig Tauchfahrten zu dem berühmten Schiffswrack der Titanic an. Rund 250.000 Dollar soll eine solche Expeditionsfahrt kosten. Mit einem Kohlefaser-Tauchboot werden gelegentlich auch Touristen dem versunkenen Riesen möglichst nahe gebracht. Unter den fünf Vermissten befindet sich der milliardenschwere britische Abenteurer und Unternehmer Hamish Harding, wie sein Unternehmen Action Aviation in der Nacht auf Dienstag bestätigte. Auch der pakistanische Unternehmensberater Shahzada Dawood und sein 19-jähriger Sohn Suleman gehören zu den Insassen des U-Boots, wie ihre Familie mitteilte.

Zahlreiche Rettungskräfte sind an der Suche nach dem Tauchboot beteiligt. Kommandant John Mauger von der US-Küstenwache erklärt am Montag das Vorgehen der Suchtrupps. Flugzeuge sowie Schiffe der Küstenwache und der US-Marine sowie Ressourcen des kanadischen Militärs sind im Einsatz. Es gehe darum, das Tauchboot an der Wasseroberfläche oder in der Tiefe des Ozeans aufzuspüren. Dafür würden mehrere Flugzeuge und Schiffe sowie Bojen mit Sonar an Bord eingesetzt, die Geräusche in einer Meerestiefe von bis zu knapp 4000 Meter erfassen können. Erst wenn der genaue Ort des Bootes klar sei, könne eine mögliche Rettung angegangen werden.

Diese Gefahr besteht für Insassen bei möglicher Rettung

Die „Klopfgeräusche“ könnten nun einen Durchbruch bei der Suchaktion darstellen. Doch auch wenn die Einsatzkräfte das U-Boot lokalisieren und bergen können, ist die Gefahr für die Insassen noch nicht gebannt. Verunglückte Taucherinnen und Taucher müssen nach ihrer Rettung möglichst schnell in eine Dekompressionskammer gebracht werden, um bleibende Schäden zu verhindern. Denn wenn Menschen für längere Zeit einem hohen Umgebungsdruck ausgesetzt sind, wie er eben in großer Wassertiefe herrscht, nehmen sie übermäßige Mengen an Stickstoff auf. Das kann zu Gasblasen in Blut und Gewebe führen. Diese wiederum können im schlimmsten Fall sogar tödlich sein, wenn sie ins Gehirn gelangen.