Zugegeben, die ersten paar Sekunden denkt man sich beim Anschauen dieses Videos nur, „Alter. Wie krank!“. Aber nach und nach wird die fast 26 Meter lange Puppe sogar richtig unterhaltsam und sympathisch: Das Projekt Everybody der australischen Künstlergruppe Snuff Puppets war eine Installation beim Summersalt-Festival in Melbourne und soll in vier Akten den menschlichen Körper von seiner Geburt über lebenserhaltende Funktionen bis zu seinem Tod inszenieren. „Jeder wird geboren, jeder weint, jeder scheißt und jeder stirbt“ heißen diese vier Akte. 

Das Weirde an dem Video: Während die Puppe eine Baby-Puppe gebährt (und ja, da sieht man sehr genau, wie eine Geburt funktioniert), laufen Kinder (echte Kinder jetzt, keine Puppen) herum, spielen und amüsieren sich über die Dolls, wickeln die Baby-Puppe, kuscheln mit ihr und lachen. Ein seltsames Bild – und doch irgendwie interessant! Die Kinder scheinen überhaupt keine Angst vor dem seltsamen Aussehen der Puppen zu haben. Skurril: Sogar der herumrollende Busen scheint die Kinder zu amüsieren! Vor allem, als aus ihm Wasser spritzt. 

Später lachen die Erwachsenen über die herumlaufenden Geschlechtsorgane, die Tiere, die vom gierigen Mund der Puppe verzehrt werden. Alles in allem ein Projekt, das die Banalität und Einzigartigkeit des menschlichen Körpers schonungslos, ehrlich und witzig in Szene setzt