Songcontest-Gewinner Tom Neuwirth alias Conchita hat sich geoutet, seit langem HIV-positiv zu sein.  Der Grund dafür, nun an die Öffentlichkeit zu gehen, sei die Erpressung durch einen ehemaligen Freund. Das ist nicht nur mutig und stark, sondern vor allem auch ein Schritt, der den Fokus der Öffentlichkeit auf ein nach wie vor tabuisiertes Thema legt und Bewusstsein für die Stigmatisierung erkrankter Personen schafft. Tom gehe es gut, wie er in seiner Rolle als Conchita in einem Instagram-Post sagt, und doch hätte er seiner Familie „die Aufmerksamkeit für den HIV-Status ihres Sohnes, Enkels und Bruders gerne erspart.“ Umso wichtiger, mit falschen Mythen aufzuräumen. 

    heute ist der tag gekommen, mich für den rest meines lebens von einem damoklesschwert zu befreien: ich bin seit vielen jahren hiv-positiv. das ist für die öffentlichkeit eigentlich irrelevant, aber ein ex-freund droht mir, mit dieser privaten information an die öffentlichkeit zu gehen, und ich gebe auch in zukunft niemandem das recht, mir angst zu machen und mein leben derart zu beeinflussen. seit ich die diagnose erhalten habe, bin ich in medizinischer behandlung, und seit vielen jahren unterbrechungsfrei unter der nachweisgrenze, damit also nicht in der lage, den virus weiter zu geben. ich wollte aus mehreren gründen bisher nicht damit an die öffentlichkeit gehen, nur zwei davon will ich hier nennen: der wichtigste war mir meine familie, die seit dem ersten tag bescheid weiss und mich bedingungslos unterstützt hat. ihnen hätte ich die aufmerksamkeit für den hiv-status ihres sohnes, enkels und bruders gerne erspart. genauso wissen meine freunde seit geraumer zeit bescheid und gehen in einer unbefangenheit damit um, die ich jeder und jedem betroffenen wünschen würde. zweitens ist es eine information, die meiner meinung nach hauptsächlich für diejenigen menschen von relevanz ist, mit denen sexueller kontakt infrage kommt. coming out ist besser als von dritten geoutet zu werden. ich hoffe, mut zu machen und einen weiteren schritt zu setzen gegen die stigmatisierung von menschen, die sich durch ihr eigenes verhalten oder aber unverschuldet mit hiv infiziert haben. an meine fans: die information über meinen hiv-status mag neu für euch sein – mein status ist es nicht! es geht mir gesundheitlich gut, und ich bin stärker, motivierter und befreiter denn je. danke für eure unterstützung!

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    10 wichtige Fakten über HIV und Aids

    1. Der jährlich stattfindende Life Ball ist die größte Benefiz-Veranstaltung in Europa zugunsten HIV-infizierter und AIDS-erkrankter Menschen.
    2. HIV und Aids werden fälschlicherweise oft gleichgesetzt. Eine Infektion mit dem HI-Virus ist zwar stets die Ursache von Aids, doch längst nicht jeder HIV-Infizierte leidet an der erworbenen Immunschwäche.
    3. Das HI-Virus lässt sich heute mit immer neuen Medikamenten so gut bekämpfen, dass ein Infizierter im besten Fall die selbe Lebenserwartung wie ein Nichtinfizierter hat.
    4. AIDS steht für Acquired Immune Deficiency Syndrome, eine Erkrankung, bei der das körpereigene Immunsystem langsam, aber schließlich zerstört wird.
    5. HIV wird nicht durch flüchtigen Kontakt übertragen. Man kann sich mit HIV nicht durch Händeschütteln, Umarmen oder den Gebrauch von Toiletten infizieren.
    6. 14.000 Infizierte ahnen nicht, dass sie mit HIV erkrankt sind.
    7. Mehr als 3,3 Millionen Kinder unter 15 Jahren leben weltweit mit HIV.
    8. Auch wenn Wissenschaftler in letzter Zeit immer wieder von Fortschritten in der Aids-Forschung berichtet haben, gibt es immer noch kein Mittel, welches vor einer HIV-Ansteckung schützen kann – außer die Verwendung eines Kondoms bei sexuellem Kontakt.
    9. Der erste, der von einer mysteriösen Krankheit berichtete, die wir heute unter dem Namen Aids kennen, war der amerikanische Arzt Michael Gottlieb. Weltweit sind rund 33 Millionen Menschen mit HIV infiziert.
    10. Die älteste HIV-Infektion wurde 1959 in Zaire festgestellt, in der heutigen Demokratischen Republik Kongo. Sie wurde anhand einer Blutprobe festgestellt. 1966 soll das Virus nach Haiti und von dort aus 1969 in die USA gelangt sein.