In Deutschland sind am Samstag (18. April) 47 unbegleitete Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingslagern in Griechenland eingetroffen. Die Minderjährigen seien an Bord eines Flugzeugs aus Athen in Hannover gelandet. Das teilte das Bundesinnenministerium mit.

Sie werden demnach zunächst für eine zweiwöchige Quarantäne in Niedersachsen untergebracht. Danach sollen sie dann auf die Bundesländer verteilt werden.

Hannover: 47 Flüchtlingskinder aus Griechenland eingetroffen

Es handele sich um 42 Kinder und fünf Jungendliche. In der Gruppe gebe es vier Mädchen. Die Minderjährigen stammen dem Ministerium zufolge aus Afghanistan, Syrien und Eritrea und lebten zuletzt in Flüchtlingslagern auf den Inseln Lesbos, Samos und Chios.

Bundesinnenminister Horst Seehofer erklärte, es sei erfreulich, dass trotz der schweren Belastungen durch die Coronavirus-Krise die ersten unbegleiteten Kinder aufgenommen werden konnten. „Dies ist das Ergebnis monatelanger Vorbereitungen und intensiver Gespräche mit unseren europäischen Partnern.“ Außerdem stehe Deutschland zu seiner Zusage und setze damit ein konkretes Zeichen europäischer Solidarität. „Ich gehe davon aus, dass unsere europäischen Partner damit beginnen, ihre Zusagen nun ebenfalls sobald wie möglich umzusetzen.“ Insgesamt hatten sich zehn EU-Staaten zur Aufnahme von Kindern bereiterklärt. Am Mittwoch hatte Griechenland zudem zwölf Minderjährige nach Luxemburg geschickt.

Auch andere Länder nehmen Flüchtlingskinder auf

Griechenland hofft, in den kommenden Monaten insgesamt 1600 unbegleitete Kinder in anderen Ländern unterbringen zu können. Mindestens 5200 Migrantenkinder aus Syrien, Afghanistan, dem Irak und afrikanischen Ländern leben derzeit in Griechenland. Viele von ihnen unter sehr schlechten Bedingungen in Camps auf den Inseln in der Ägäis. 

(Quelle: Reuters)