Seit Monaten dominiert der Prozess zwischen Johnny Depp und seiner Ex-Frau Amber Heard die Schlagzeilen. Nach Depps Sieg sollte eine Berufung von Heard folgen. Doch auf Instagram verkündet die Schauspielerin jetzt: Es ist vorbei.

Heard legt die Klage gegen ihren Ex-Mann nämlich bei.

Amber Heard über Prozess: „Popularität und Macht zählten mehr als Vernunft und ein ordentliches Verfahren“

Es sei eine „sehr schwierige Entscheidung“ gewesen, betont die Schauspielerin in einem Statement auf Instagram. Doch jetzt ist es fix: Der Prozess zwischen Amber Heard und ihrem Ex-Mann Johnny Depp ist vorbei. Denn Heard verkündet in einem Instagram-Post, dass sie die Klage beilegen werde. Eine Berufung, die sie schon kurz nach der Urteilsverkündung im Juni 2022 versicherte, wird es also nicht geben.

Ein schwieriger Schritt für die Schauspielerin. Schließlich wollte sie vor Gericht beweisen, dass Depp sie missbraucht hat und ein Artikel aus dem Jahr 2018, in dem sie sich als Opfer häuslicher Gewalt bezeichnete, keine Verleumdung war. Ein Ziel, das für die Schauspielerin extreme Konsequenzen hatte, wie sie jetzt erzählt.

„Ich habe meine Wahrheit verteidigt und dabei wurde mein Leben, wie ich es kannte, zerstört. Die Verunglimpfung, der ich in den sozialen Medien ausgesetzt war, ist eine verstärkte Version der Art und Weise, wie Frauen erneut viktimisiert werden, wenn sie sich melden“, so Heard. Sie ist sich sicher: In dem Prozess war nur eines wichtig: „Popularität und Macht zählten mehr als Vernunft und ein ordentliches Verfahren.“

„Ich kann das einfach nicht ein drittes Mal durchmachen“

Heard vergleicht in ihrem Post die beiden Prozesse gegen ihren Ex-Mann und betont, dass die Behandlung bei dem letzten Prozess in den USA ganz anders war als jener Prozess in Großbritannien, bei dem Depp gegen die britische „Sun“ klagte. In Großbritannien habe sie nämlich einen Prozess vor „einem robusten, unparteiischen und fairen System“ erlebt, bei dem sie „davor geschützt wurde, die schlimmsten Momente meiner Aussage vor den Medien der Welt zu machen“. Zur Erinnerung: Depp verlor in diesem Prozess.

In Amerika hingegen spricht Heard davon, dass sie „fast alle meine Ressourcen im Vorfeld und während eines Prozesses ausgeschöpft“ habe und in dem „zahlreiche direkte Beweise, die meine Aussage bestätigten, ausgeschlossen wurden“. Ein Gefühl, von dem sie sich sicher ist: „Ich kann das einfach nicht ein drittes Mal durchmachen“, schreibt sie. „Ich kann es mir nicht leisten, eine unmögliche Rechnung zu riskieren – eine, die nicht nur finanziell, sondern auch psychologisch, physisch und emotional ist. Frauen sollten nicht mit Missbrauch oder Bankrott konfrontiert werden, nur weil sie ihre Wahrheit sagen, aber leider ist das keine Seltenheit.“ Die Erfahrungen der vergangenen Monate hatten für die „Aquaman“-Schauspielerin deshalb eine große Folge: Sie habe „das Vertrauen in das amerikanische Rechtssystem verloren“, sagt sie.

Vergleichszahlung an Johnny Depp

Die Schauspielerin hat deshalb beschlossen, dem Ganzen ein Ende zu setzen. Sie wird also nicht in Berufung gehen, da das zur Folge hätte, dass es einen weiteren Prozess gibt. Doch eines will sie bei dieser Entscheidung klar stellen: „Ich habe kein Geständnis abgelegt. Dies ist kein Akt des Zugeständnisses“, betont sie. Stattdessen sei es für Amber Heard jetzt die Möglichkeit „mich von etwas zu emanzipieren, das ich vor über sechs Jahren verlassen wollte, und zwar zu Bedingungen, denen ich zustimmen kann“.

Zu diesen Bedingungen zählt laut Medienberichten eine Vergleichszahlung. Amber Heards Versicherung soll ihrem Ex demnach eine Millionen Dollar zahlen. Auch Johnny Depp hat sich übrigens zu dem Prozessende geäußert. Über seine Anwälte ließ der Schauspieler verkünden, dass er das Geld, das ihm Amber Heard zahlen muss, für gemeinnützige Zwecke spenden wird. Das Geld gehe demnach an Wohltätigkeitsorganisationen, betonen Depps Anwälte Benjamin Chew und Camille Vasquez.