Bei der sogenannten „Panamakrankheit“ handelt es sich um einen unsichtbaren Bodenpilz (genannt TR4; Kurzform für Tropical Race 4, botanisch Fusarium oxysporum f. sp. cubense), der die gesamte Bananenpflanze verwelken lässt. Bei befallenen Pflanzen färben sich zunächst die Ränder der Blätter gelb, welken, spalten sich und verfärben sich ins Mattschwarze. Dann beginnt der Stamm zu verrotten und die Pflanze kann keine neuen Früchte mehr hervorbringen. Der Pilz breitet sich meist rasch auf der ganzen Plantage aus und kann sogar Nachbarplantagen angreifen. 

Experten zufolge könnte der bodenlebende Pilz verheerende Folgen für den Weltbananenmarkt haben, denn er befällt jene Sorte, die 95 Prozent des globalen Bananenhandels ausmacht, Cavendish.

Derzeitige Verbreitung

Bisher wurde der Pilz auf den Philippinen, in China, im mittleren Osten sowie im Norden Australiens entdeckt. Südamerika, wo die Hauptlieferländer Ecuador, Kolumbien, Costa Rica und Panama liegen, und Indien, der der weltgrößte Erzeuger am Markt, wurden noch nicht in Mitleidenschaft gezogen. Fachleuten zufolge ist dies jedoch nur eine Frage der Zeit.

Ausrottung durchaus möglich

Vor 60 Jahren wurde die Bananensorte Gros Michel durch einen verwandten Schadpilz quasi ausgerottet. Bis heute hat sich die Gattung nicht von dem Befall erholt. Damals wechselte die Industrie zu Cavendish, obwohl diese Sorte im direkten Vergleich weitaus weniger aromatisch ist.

Angesichts des derzeitigen Pilzbefalls wird die Lage von Experten nun als viel prekärer beurteilt. Eine kommerziell verfügbare Ausweichmöglichkeit gibt es derzeit nämlich nicht.

Wenige Lösungsansätze

Bisher gibt es nur vereinzelt Lösungsansätze, die den Pilz stoppen könnte. Einerseits mahnen Experten zum Abscheid von der Monokultur. Auch Gen-Experimente zur Realisierung einer Resistenz der Pflanzen gegen den Pilz werden derzeit getestet. Eine globale Markteinführung von Genbananen würde derzeit aufgrund von gesetzlichen Restriktionen jedoch kläglich scheitern. 

Experten halten eine gezwungene Ausrichtung auf eine neue Sorte für wahrscheinlich. Das Angebot in den heimischen Supermärkten könnte also bald vielfältiger – und teurer – werden.