Die Ausbreitung des Coronavirus schreitet auch in Deutschland sukzessive voran, wenn auch in etwas gebremster Form. Die Zahl der Infizierten nähert sich der 30.000er Marke.

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Deutschland ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) innerhalb eines Tages um 4764 auf 27.436 gestiegen. An Covid-19 gestorben sind mittlerweile 114 Menschen. Am Montag hatte das Institut noch 86 Todesfälle gemeldet.

Coronavirus: Erleichterung nach Ostern?

Einen wirklich spürbaren Rückgang der Steigerungsraten erwarten Experten in frühestens einer Woche, dann sollen die kürzlich beschlossenen Ausgangsbeschränkungen ihre voll Wirkung entfalten. Deswegen ist auch erster zarter Optimismus zu vernehmen, wonach die strikten Maßnahmen nach Ostern gelockert werden könnten. Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil glaubt jedenfalls daran: Wenn man jetzt richtig auf die Bremse trete, könne die Epidemie verlangsamt werden, sagte Weil der „BILD“-Zeitung. Der normale Alltag könne dann in einigen Wochen Schritt für Schritt wieder aufgenommen werden. „Gelingt es uns, die Infektionszahlen runter zu bekommen, können wir vielleicht nach Ostern anfangen, wieder langsam und stufenweise die Systeme hochzufahren – wir werden uns herantasten.“

Bis dahin heißt es jedoch Diszipliniert sein und sich an die weitgehende Heimisolation zu halten. Damit das sichergestellt wird, hat jetzt Nordrhein-Westfalen hat einen harten Bußgeldkatalog für Verstöße gegen die Corona-Regeln mit Strafen bis zu 5000 Euro erlassen. Im Wiederholungsfall werden sogar bis zu 25 000 Euro fällig.

Harte Strafen bei Verstößen

Bei Zusammenkünften von mehr als zwei Personen in der Öffentlichkeit, die nicht direkt verwandt sind, werden 200 Euro von jedem Beteiligten fällig. Verbotenes Picknicken kostet 250 Euro pro Teilnehmer. Wer trotz Verbots Sportveranstaltungen organisiert, zahlt 1000 Euro. Der Verzehr von Außer-Haus-Speisen näher als 50 Meter am Restaurant oder Imbiss kostet 200 Euro. Zusätzliche Bußgelder seien möglich gegen Unternehmen, die von Verstößen profitieren. Teuer werden auch Hygieneverstöße oder Verstöße gegen das Besuchsverbot in Einrichtungen wie etwa Altenheimen.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet sagte der „BILD“-Zeitung: „Die Lage ist ernst. Es geht um Leben und Tod. Das strenge Kontaktverbot wird sicher helfen, das Ansteckungsrisiko schnell zu reduzieren.“ So hart, wie man Clan-Kriminalität in NRW bekämpft habe, widme man sich nun der Seuchenbekämpfung: „Null Toleranz gilt auch gegenüber Rechtsbrechern im Kampf gegen das Coronavirus.“