Die „Deutsche Gesellschaft für Mykologie“ hat den Pilz des Jahres 2020 gekürt. Der „Phallus impudicus“, was so viel bedeutet wie „unzüchtiger Penis“ hat sich den Titel geholt. Insekten benutzen ihn als Brutstätte.

„Neben dem Aasgeruch sind vor allem die einem männlichen Begattungsorgan ähnelnden Fruchtkörper auffällig“, teile die Gesellschaft mit.

„Unzüchtiger Penis“: 20 Zentimeter lang

Den „Phallus impudicus“ kennt man auch unter dem Namen „Stinkmorchel“. Sie ist 20 Zentimeter lang und ist vor allem für ihren strengen Aasgeruch bekannt. Dieser Gestank zieht vor allem Insekten an, die den Pilz als Brutstätte verwenden. Deswegen gab die „Deutsche Gesellschaft für Mykologie“ der Stinkmorchel nun den Titel „Pilz des Jahres 2020“. Mykologie ist übrigens die Wissenschaft, die sich mit Pilzen beschäftigt. Die Morchel sprießt von Juni bis Oktober in den Laub- und Nadelwäldern Europas.

Heimlich verbrannt

Der penis-ähnliche Fruchtkörper bescherte dem Pilz seinen lateinischen Namen. Erzählungen zufolge, hat die Tochter des Evolutionsbiologen Charles Darwin den „Phallus impudicus“ deswegen eingesammelt und heimlich verbrannt. Sie wollte die Sittlichkeit der Mädchen in der Umgebung bewahren.

Ungewöhnliche Sporenverbreitung

Der ausgewachsene Fruchtkörper der Stinkmorchel entwickelt den typischen Aasgeruch. Die Sporenmasse, die an der Pilzspitze verschleimt, riecht streng nach totem Tier. Dieser Geruch ist wichtig für die ungewöhnliche Sporenverbreitung. Sie werden nicht vom Wind, sondern von Fliegen verbreitet, die durch den Aasgeruch angelockt werden. Giftig ist die Stinkmorchel übrigens nicht. Im ausgewachsenen Zustand ist sie aber ungenießbar und kann nicht verzehrt werden.