Jugendliche sind politisch interessiert, haben Vertrauen in die Demokratie, aber nicht in Politiker. Sie bevorzugen ein traditionelles Familienbild und ihre größte Angst gilt der Umweltverschmutzung.

Das will zumindest die aktuelle Shell Jugendstudie herausgefunden haben.

„Eine Generation meldet sich zu Wort“

Die 18. Ausgabe der Shell Jugendstudie hat untersucht, was die 12- bis 25-Jährigen in Deutschland momentan bewegt. Man hat sie zu ihrer Einstellung zu Gesellschaft, Politik und Beruf, aber auch welche Rolle Familie und Freunde für sie spielen, befragt. „Eine Generation meldet sich zu Wort“ haben die Autoren die diesjährige Ausgabe genannt. Seit 1953 analysiert die Studie alle vier Jahre die Befindlichkeiten der Jugend.

Demnach bleibt das Interesse der Zwölf- bis 25-Jährigen an Politik mit 41 Prozent hoch. 34 Prozent halten auch das eigene politische Engagement für wichtig. Die Zufriedenheit mit der Demokratie in Deutschland steigt außerdem seit Jahren. Anders sieht es aber mit den politischen Akteuren aus. Dem Satz „Ich glaube nicht, dass sich Politiker darum kümmern, was Leute wie ich denken“, stimmen immerhin 71 Prozent der Jugendlichen zu.

Angst vor Umweltverschmutzung

Demonstrationsbewegungen wie „Fridays for Future“ haben es ahnen lassen: Junge Leute haben 2019 am meisten vor Umweltverschmutzung Angst. Dicht dahinter liegen der Klimawandel und Terroranschläge. Ausländerfeindlichkeit stieg zuletzt wieder an und liegt mit 52 Prozent über der ebenfalls gestiegenen Angst vor Zuwanderung. Die wichtigsten Werte sind für junge Menschen vor allem Freunde, Partnerschaft und Familie.

Die Studie fragte außerdem zum ersten Mal, wie man Arbeit- und Erziehungszeit in einer Beziehung aufteilen würde, wenn man ein zweijähriges Kind hätte. Mehr als die Hälfte, also 54 Prozent bevorzugen das klassische „Versorgermodell“ mit einem Vollzeit oder fast Vollzeit arbeitenden Vater und einer Teilzeit oder gar nicht arbeitenden Mutter.