Sommerzeit ist Reisezeit! Und im Urlaub können wir endlich wieder so richtig entspannen und die Strapazen des Alltags hinter uns lassen. Es gibt nur eine ganz bestimmte Sache, die unseren Vibe jetzt killen kann. Und zwar, wenn wir beunruhigend lange kein großes Geschäft erledigen können.

Was es mit dem Phänomen „Reiseverstopfung“ auf sich hat und wieso das gar nicht so selten vorkommt, verraten wir euch hier.

Deshalb könnt ihr im Urlaub nicht groß aufs Klo gehen

Der Urlaub könnte so schön sein – wäre da nicht das „Klo-Problem“. Viele von uns leben nämlich auf Reisen unfreiwillig nach dem Motto: Sonne, Strand und … Verstopfung! In der Fachsprache auch Obstipation genannt, kann eine Verstopfung im Urlaub zu heftigen Bauchschmerzen führen. Und somit den lang herbeigesehnten Urlaub in eine einzige Tortur verwandeln. Unbeschwert – geht definitiv anders!

Klar ist, dass ihr damit nicht alleine seid. Denn „Reiseverstopfung“, wie das Phänomen im Volksmund gerne genannt wird, tritt nicht gerade selten auf. Bereits in einer Studie aus dem Jahr 2003 stellten Forschende fest, dass rund 40 Prozent der Menschen auf Reisen über Verstopfungsprobleme klagten. Doch weshalb passiert das überhaupt? Wieso fällt uns das große Geschäft auf Reisen denn eigentlich so schwer?

1. Neuer Tagesrhythmus und ungewohnte Umgebung

Wir Menschen sind ja Gewohnheitstiere. Unser Körper ist in vielerlei Hinsicht an tägliche Routinen gewöhnt. Und das gilt eben auch für unseren Darm. Jeder von uns hat seine ganz eigenen Klo-Gewohnheiten. Im Urlaub wird unser Tagesrythmus aber komplett durcheinander gebracht. Wir stehen früher, oder später auf. Essen zu ganz anderen Zeiten und müssen uns erst an die neue Umgebung gewöhnen. Und auch eine ungewohnte Klo-Umgebung kann unseren Stuhlgang stören. Zudem passiert es oft auch, dass wir in einer neuen Umgebung schlechter schlafen. Das bleibt nicht ohne Folgen: ein veränderter Schlafzyklus kann die peristaltischen Wellen, die die Nahrung durch den Darm befördern, durcheinanderbringen.

2. Zeitverschiebung

Zugegeben, es ist jetzt keine große Überraschung, aber auch auch der Wechsel der Zeitzone kann den Körper bzw. eure Darmtätigkeit komplett aus dem Konzept bringen. Manche erledigen ihr großes Geschäft so pünktlich, dass sie sogar die Uhr danach stellen könnten. Wer zum Beispiel regelmäßig um 8 Uhr morgens zur Toilette geht und dann in eine Zeitzone reist, die zum Beispiel 12 Stunden auseinander liegt, dann kann es sein, dass der Drang zur gewohnten Zeit auftritt – also um 20 Uhr. Wenn man zu dieser Uhrzeit aber gerade unterwegs ist und der Zeitpunkt so gar nicht passt, ist Rückstau quasi vorprogrammiert.

Fun Fact: Wusstet ihr, dass einer der zwei Schließmuskeln am Ende des Analkanals quasi mit dem Gehirn „verbunden“ ist. Dadurch ist es möglich, die Darmentleerung bewusst in Gang zu setzen oder zu verzögern. Heißt: Wenn, der Zeitpunkt für den Notdurft gerade äußerst ungünstig ist, verschwindet meist auch (vorübergehend) der Stuhldrang. Was auf Reisen natürlich ultra praktisch ist, ist aber nicht unbedingt gut für unseren Körper. Denn hier ist sie wieder – die Verstopfung.

3. Anderes Essen und zu wenig Flüssigkeit

Natürlich spielt beim Thema Verstopfung auch das Essen eine nicht ganz unbedeutende Rolle. Meist gibt es am Urlaubsort anderes Essen. Es kann also passieren, dass man weniger Obst, Gemüse und andere gesunde Lebensmittel zu sich nimmt. Was dem Körper dann fehlt: Ballaststoffe! Unser Darm liebt Ballaststoffe aber über alles. Sie sorgen für eine schnellere und regelmäßigere Entleerung des Darms. Erschwerend kommt hinzu, dass man auf Reisen häufig weniger Wasser trinkt. Ein Flüssigkeitsmangel in Verbindung weniger Ballaststoffen lassen den Darm höchstwahrscheinlich streiken.

4. Stress

And last, but not least spielt natürlich auch Stress eine große Rolle. Eigentlich sollte der Urlaub ja der Entspannung dienen, aber gerade bei City Trips oder Fernreisen kann das mit dem Relaxen schon mal zu kurz kommen. Mal abgesehen davon, dass An- und Abreise nur ganz selten stressfrei verlaufen. Was das für unser großes Geschäft bedeutet? Ihr könnt es schon ahnen – nichts Gutes. Stress schlägt nämlich nicht nur auf den Magen, sondern auch auf den Darm. Diverse Studien konnten bereits einen Zusammenhang zwischen Psyche und Verdauung belegen. Das „Bauchhirn“ und das „Kopfhirn“ kommunizieren über die „Darm-Hirn-Achse“ miteinander und sind automatisch im ständigen Austausch miteinander. Spannenderweise kann sich Stress zu Durchfall führen oder aber eben zu Verstopfung.