Es ist endlich wieder ESC-Woche; ein Phänomen, das wohl wirklich niemand so richtig versteht, dem aber allzu viele (wir eingeschlossen) Jahr für Jahr verfallen. Und auch in diesem Jahr liefert der ESC wieder das, wonach wir uns sehnen: jede Menge cringe und kuriose Momente.

Wir haben die Highlights und witzigsten Reaktionen für euch zusammengefasst!

ESC 2023: So lief das erste Halbfinale

Unter ESC-Expert:innen galt das erste Halbfinale als das Finale der Favorit:innen. Grund dafür war, dass sowohl Schweden als auch Finnland antraten und die Top-Plätze dadurch hart erkämpft waren. Das motivierte einige Teilnehmerländer aber offensichtlich, noch für einige Highlights zu sorgen und möglichst herauszustechen. Denn bei der ersten großen Show der ESC-Saison in Liverpool gab es so auch ein paar Neuerungen. Dieses Jahr durfte erstmals nur das Publikum bestimmen, wer weiterkommt. Es galt also nicht, eine Fachjury zu überzeugen, sondern die tausenden Zuseher:innen vor den Fernsehern. Und unter überzeugen verstanden einige Länder wohl, für möglichst viel Gesprächsstoff in den Sozialen Medien zu sorgen – mal mehr, mal weniger erfolgreich.

Der Sieger, wenn es nach Memes geht, ist dabei definitiv Finnland. Denn Käärijäs „Cha Cha Cha“ hat nicht nur extremes Ohrwurmpotential, vor allem die Bühnenshow sorgte für den ein oder anderen…. nennen wir es „Aha-Moment“. Warum ist hier zum Beispiel plötzlich eine Neuinterpretation von „The Human Centipede“? Und wer hat dem armen Mann seine Haare geschnitten (wir müssen das alleine aus Selbstschutz unbedingt herausfinden!).

Kroatien überrascht mit politischer Botschaft

Memetechnisch knapp dahinter ist übrigens ESC-Favoritin Loreen, die schon 2012 beim Song Contest antrat und mit „Euphoria“ den Sieg nach Schweden brachte. Elf Jahre später bringt sie mit „Tattoo“ nicht nur eine Ballade auf die Bühne, sondern auch eine Nachbildung vom „Dune“-Set. Den Grund dafür verstehen wir zwar nicht, aber es ist eine sehr willkommene beige Abwechslung zu all den grellen Farben, die der ESC ansonsten zu bieten hat (looking at you, Finnland!)

Großes Gesprächsthema online waren aber auch Loreens XXL-Nägel. Die sahen zwar ziemlich stylisch aus, aber auch richtig unpraktisch. Bleibt zu hoffen, dass sie beim großen Finale kein Haar im Auge hat oder einen Knopf an ihrem Kostüm zumachen muss – das könnte ein Ding der Unmöglichkeit werden.

Die Meme-Überraschung des Abends war aber Kroatien. Denn der Auftritt der Band Let 3 wird wohl vielen noch lange im Gedächtnis bleiben. Fünf uniformierte Männer im besten Alter, die sich plötzlich auf der Bühne bis auf die Unterhose ausziehen, sieht man eben nicht alle Tage. Doch so schräg und skurril die Performance auf den ersten Blick auch ist, dahinter steckt eigentlich eine ziemlich starke Botschaft. Denn auch, wenn der ESC nicht müde wird zu betonen, dass er nicht politisch ist, schleichen Let 3 mit „Mama SC“ eine ziemlich direkte politische Botschaft ein. Oder wer denkt ihr, ist mit „Kleiner Psychopath“ gemeint?

Die ESC-Stylingexpert:innen haben gesprochen

Aber keine Sorge, nicht nur die Favoriten sorgten für einige Memes. Vor allem Aserbaidschan hat es einigen Menschen online angetan. Nicht wegen der Musik, der Performance oder der Message, nein, wo denkt ihr hin! Das Duo TuralTuranX sorgte bei ihrer Präsentation von „Tell Me More“ eher für eine große Fragerunde online. An wen erinnern uns denn die beiden Jungs? Sind das etwa die Lochis? Oder wird hier doch ein ganz anderes Spin-Off angekündigt. Denn mit den Locken werden wir das Gefühl nicht los, dass Merry und Pippin aus dem „Herr der Ringe“-Universum wieder zurück sind. Falls Amazon vielleicht noch an einem weiteren Prequel arbeitet: wir hätten da eine perfekte Besetzung!

Und auch die Moderatorinnen Hannah Waddingham und Julia Sanina sorgen für kleine Serien-Flashbacks. Ist es vielleicht Zeit für eine ältere Version von Wednesday und Enid?


Apropos Outfits: Es wäre natürlich kein ESC, wenn wir nicht auch alle plötzlich zu Styling-Expert:innen werden würden. Dieses Jahr stand besonders die Performance von Tschechiens Vesna im Vordergrund. Denn so cool die pink gekleidete Damengruppe auch war, die Zöpfe waren für viele doch gewöhnungsbedürftig.

Portugals Mimicat sorgte währenddessen mit ihrem roten Kleid für ganz andere Ängste online. Denn das rote Fell kommt manchen dann doch ein bisschen zu bekannt vor.

Welche Länder treten im Finale an?

Neben witzigen Memes und skurrilen TV-Momenten gab es aber natürlich auch eine Entscheidung. Im Finale am Samstag stehen wenig überraschend Schweden und Finnland. Auch Portugal, Serbien, Tschechien, die Schweiz, Israel und Kroatien haben es ins Finale geschafft.

Für Irland, Malta, Lettland, die Niederland und Aserbaidschan ist die ESC-Reise leider schon wieder vorbei. Aber keine Sorge, Memes sind ja für die Ewigkeit!