„Kalte Füße sind ganz normal“ und „Klar, dass du kurz vor der Hochzeit noch einmal die große Panik bekommst und dich fragst, ob das wirklich das Richtige für dich ist“ – diese Sätze klingen vertraut. Alleine schon in Filmen und Serien sind sie der obligatorische Begleiter einer jeden Eheschließung (die dann meist doch noch gut ausgeht). Laut Wissenschaft ist aber genau das Gegenteil der Fall – kalte Füße sollten demnach als erstes Warnsignal wahr- und ernst genommen werden.

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Zweifel nicht immer „ganz normal“

Psychologen der University of California haben in Los Angeles 232 frisch-verheiratete Paare direkt nach ihrer Hochzeit und dann jedes darauffolgende halbe Jahr nach ihrer Ehe gefragt. Das Ergebnis: Jene Paare, die schon vor der Hochzeit Bedenken hatten, wiesen ein wesentlich höheres Scheidungsrisiko auf. Vor allem Frauen, die vor dem Ja-Wort Zweifel plagten, waren schon bald nach der Eheschließung sehr unglücklich. 19 Prozent der schon vor der Hochzeit skeptischen Frauen waren vier Jahre danach schon wieder geschieden, und jene, die noch verheiratet waren, fühlten sich nicht mehr wohl in ihrer Ehe.

Auf das Bauchgefühl hören

In Beziehungen, bei denen beide Partner vor der Ehe bereits mit Zweifeln kämpften wurde jede fünfte Ehe vor der Vier-Jahres-Marke geschieden. Bei Ehen, wo beide Partner ohne die Angst, einen Fehler zu machen, „Ja“ sagten, scheiterte nur jede 17. Ehe.

Experten-Meinung

„Die Paare denken oft, dass niemand vor einem solchen Schritt  frei von Zweifeln ist und dass man sich darum keine Sorgen machen sollte“, erklärt Justin Lavner, der Erstautor der Studie. „Doch wie wir feststellten, sind Zweifel vor der Ehe zwar verbreitet, aber keineswegs harmlos.“ Die berühmten „kalten Füße“ seien ein eindeutiges Warnzeichen, das in jedem Fall ernst genommen werden sollte: „Man sollte nicht davon ausgehen, dass Liebe die Zweifel schon hinwegwischen wird. Es gibt keinerlei Hinweise, dass Probleme in der Ehe nachlassen oder verschwinden. Eher tendieren sie dazu zu eskalieren.“

Quelle: University of California, Los Angeles, via Psychologie Heute