Ashley Judd, Rose McGowan, Gwyneth Paltrow, Angelina Jolie, … das ist nicht etwa die Einladungsliste der Oscars sondern nur ein Auszug der Namen von Frauen, die Filmproduzent Harvey Weinstein sexuell belästigt oder vergewaltigt haben soll. 

Bei seinen Übergriffen ging Harvey nach demselben Schema vor. Er lud die Frauen unter dem Vorwand einer geschäftlichen Besprechung in ein Hotel ein. In seinem Zimmer habe er dann nur mit einem Bademantel bekleidet oder völlig nackt auf die Schauspielerinnen gewartet. Die Frauen sollten ihn dann massieren oder ihm beim Duschen zusehen, während er masturbierte. Im Gegenzug habe er ihnen versprochen, ihre Karriere anzukurbeln. Weigerten sich die Frauen, dann habe Weinstein damit gedroht, sie im Show-Biz für immer zu ruinieren

Weinsteins Verhalten war ein „Running Gag“ in Hollywood

Dabei scheint in Hollywood bereits jeder über Weinsteins Verhalten Bescheid gewusst zu haben – aber niemand redete darüber. Seine sexuellen Übergriffe waren soweit bekannt, dass man öffentlich Scherze darüber machen konnte.

So riss Oscar-Moderator Seth McFarlane, Erfinder der Kult-Serie „Family Guy“, bei der Verleihung der Preise für die besten Nebendarstellerinnen 2013 folgenden Witz: „Gratulation, ihr fünf Ladies müsst nicht mehr länger vorgeben, dass ihr Harvey Weinstein attraktiv findet!“

Auch eine Szene in einer 2012 ausgestrahlten Folge von „30 Rock“ gibt einen Hint: „Ich bitte Dich, ich habe Angst vor niemandem im Showbusiness“, sagt Jenna (Jane Krakowski). „Ich habe Geschlechtsverkehr mit Harvey Weinstein nicht weniger als drei Mal abgelehnt. Von fünf.“

Und in der HBO-Serie „Entourage“ kommt ein mächtiger Produzent namens „Harvey Weingard“ vor, der Talenten droht, ihre Karriere zu beenden.

Inzwischen hat sich Weinstein vom operativen Bereich seiner Firma zurückgezogen. Die Oscar-Academy hat ihn ausgeschlossen und seine Frau hat sich von ihm getrennt.