Plastik verschmutzt unsere Umwelt. Umso besser ist es also, wenn man es recyceln kann. Polypropylen ist einer der wichtigsten Kunststoffe. Ihn findet man beispielsweise in Joghurt-Bechern und Flaschenverschlüssen. Weil es schwierig und teuer ist, Polypropylen von den Gerüchen der ursprünglichen Produkte zu befreien, werden in den USA nur drei Prozent des Kunststoffs auch tatsächlich recycelt.

Dieses Problem will das StartUp „PureCycle“ jetzt gelöst haben, wie Bloomberg berichtet.

PureCycle: Neuer Weg Polypropylen zu recyceln

Weil Gerüche, wie zum Beispiel der Geruch von verschimmeltem Joghurt, extrem schwierig zu entfernen sind, werden nur drei Prozent der Polypropylen oder PP-Verpackungen in den USA recycelt. Das recycelte Material ist außerdem nach der Reinigung oft grau oder schwarz, weshalb man es oft nur als Innenmaterial zwischen zwei brandneuen Plastikteilen wiederverwendet. „Wir wollen die Anzahl des recycelten Plastiks maximieren, aber wir müssen auch auf die Psychologie achten: Wir wollen mit unseren Produkten Sicherheit und Sauberkeit signalisieren, deshalb können wir keine Inhalte in grauen oder schwarzen Flaschen verkaufen“, erklärt John Layman, Chemiker bei Procter & Gamble.

Layman arbeitet seit mehr als zehn Jahren daran, PP-Recycling zu maximieren. Lange hat er sich deshalb auf die sogenannte Sandwich-Methode spezialisiert. Dabei platziert man altes, recyceltes Polypropylen zwischen Lagen von neuem, nicht-recycelten Plastik. Bestenfalls bringt das den Anteil an recyceltem Material in einer Verpackung aber auf nur 25 Prozent. Deswegen hat Layman sich der Reinigung des Kunststoffs Polypropylen gewidmet. Er hat einen Prozess entwickelt, der das Plastik so reinigt, dass sauberes, geruchloses, Granulat produziert. Das kann wiederum für Flaschen und Verpackungen aus 100 Prozent recyceltem Material verwendet werden. Die Technologie verbraucht übrigens nur einen Bruchteil der Energie, die man verwendet, um einen komplett neuen PP-Kunststoff zu produzieren. Aus dem neuen Verfahren hat sich nun ein eigenes Start-Up namens PureCycle entwickelt.

Plastik aus alten Teppichen

PureCycle hat es geschafft, aus den verschiedensten Materialien sauberes Polypropylen-Plastik zu filtern. So können auch Stoffe, die normalerweise sehr schwierig zu recyceln sind, wieder nützlich sein. Das Verfahren hat beispielsweise aus Wegwerf-Windeln und alten Teppichen sauberes Plastik gewinnen können. Denn, was viele nicht wissen: Auch in diesen Materialien steckt PP. Die neue Technologie ermöglicht die Wertschöpfung von altem PP aus einer großen Zahl von Abfällen. Dabei stellt man die ursprüngliche, mit Neuware vergleichbare Beschaffenheit der Materialien wieder her. Das könnte dazu beitragen, Alternativen zum einfachen Deponieren von Kunststoffmüll durchzusetzen.