„Bin ich Journalist? Und wenn ja, wie lange noch?“ Die Medienbranche ist seit Jahren in einem grundlegenden Veränderungsprozess „gefangen“. Blogs, Angebote à la Buzzfeed und andere Web-Formate wachsen und gedeihen – und das scheinbar unaufhaltsam.

 

Bestes Beispiel: Ashton Kutcher mit seiner Online-Plattform „A+“. Seine Webseite ist in den USA praktisch über Nacht zu einem der reichweitenstärksten Web-Dienste geworden. Doch was bedeuten diese Entwicklungen für die traditionelle Berufssparte, deren Grenzen die Macher solcher Angebote sprengen wollen?

 

Wohlfühlthemen statt Wertevermittlung?

„A+ ist eine soziale News-Organisation, die sich dem Akzentuieren von sozialen Themen, dem Teilen von Eilmeldungen und der Erstellung von einzigartigem, unterhaltsamem Inhalt widmet“, lautet die Selbstdefinition der Website.

 

„A+“ ist demnach ein klassisches Hybridmedium, das unterschiedlichste Content-Typen aufbereitet. Von viralen Videos (Elefant tapst durch Autoreifen), gesellschaftskritischen Projekten (Diese Körper haben noch nie Photoshop gesehen), Tipp-Geschichten (29 Wege ein glücklicheres Leben zu führen), authentischen Erfahrungsberichten (Diese Ballerina tanzt trotz Krebs) und wissenschaftlichen Trends (Das kann Detox wirklich) ist alles mit dabei. Die Palette scheint unendlich vielfältig – und dennoch stellt sich die Frage: Handelt es sich hierbei wirklich noch um Journalismus?

 

Müssen Medien künftig weniger informieren als inspirieren, mehr Lustgewinn und weniger Fakten bieten und inhaltliche Trends in Anlehnung an die wohlfühlorientierten Konsum-Wünsche der User setzen?

 

Ist es das, was moderne Mediennutzer wollen? Schnelle Life Hacks statt systematischer Lebenshilfe, praktischen Service statt seriöser Informationsleistung? Und: Schließen sich diese medialen Funktionskategorien zwingend aus?

 

„A+“ fragt nicht, „A+“ tut

Für die Gründer von „A+“ scheint die Antwort auf diese Fragen klar. Angebote wie „A+“ seien die „nächste Stufe“ in der Evolution der Medien, sagen die Gründer. In ihrer Eigendarstellung betreiben Kutcher und Mitstreiter ein wenig Medienkritik. So „verkomplizierten“ klassische Nachrichtenmedien „Dinge, die sie eigentlich vereinfachen sollten“. Die Geschichten auf ihrem Portal ließen Leser nicht „gelähmt“ zurück, sondern zeigten Lösungen auf, motivierten Menschen sogar.

 

Promis pushen Nachrichten

Im Falle des Online-Dienstes „A+“ wird jedoch noch eine weitere Komponente schlagend. Hinter dem Webportal steht nämlich nicht irgendjemand, sondern Ashton Kutcher. Zur Erinnerung: Kutcher hat an die 19 Millionen Facebook-Fans und genießt somit einen internationalen Promi-Status der Sonderklasse. Soll heißen: Wenn Ashton Kutcher einen Beitrag auf Facebook, Twitter und Co. teilt, erreicht er damit sehr, sehr viele Menschen.

 

Spinnt man diesen Gedanken zu Ende, wird schnell klar, dass Reichweite künftig wohl nicht mehr nur durch gehaltvolle Inhalte, sondern vielmehr durch Bekanntheit, Einfluss und Social-Media-Status generiert werden wird.

 

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