„Frauen und Technik“ ist entgegen gängiger Vorurteile tatsächlich eine recht vielversprechende Kombination: Wie die Gründerinnen von Smart Ninja, einem Unternehmen, das Programmier- und IT-Kurse für Frauen anbietet, beweisen. Matej Ramuta und Miha Fabjan haben Smart Ninja 2015 in Slowenien gegründet und sind der Meinung, dass Frauen bei der Berufswahl verstärkt die IT-Branche in Erwägung ziehen sollten.

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Warum? „Bis 2020 werden EU-weit im IT-Sektor rund eine Million qualifizierte Mitarbeiter fehlen. Die Nachfrage nach kompetenten IT-Mitarbeitern war noch nie so groß wie heute. Das Angebot ist aber bei weitem nicht ausreichend. Wir wollen mit unseren Kursangeboten diese Lücke schließen und haben uns das Ziel gesetzt, unsere besten Absolventinnen und Absolventen direkt mit IT-Unternehmen zu vernetzen„, so Miha Fabjan.

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Wer nicht Programmieren kann, hat in Zukunft keine Chance

„Unsere Welt ist ohne Software unvorstellbar. Die Tatsache, dass wir bei der Ampel nicht überfahren werden, haben wir Algorithmen zu verdanken, die den Verkehr regeln. Strom, Gas, Wasser – alles was wir als selbstverständlich empfinden – ist von Algorithmen gesteuert. Shopping, Urlaub, Medizin, Unterhaltung – es gibt kaum einen Lebensbereich, der ohne Computerprogramm funktioniert!“, so Larisa Stanescu, Leiterin der Wiener Dependance. Wer also Computer spricht, dem gehört die Welt. 

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Wer nicht zur Gruppe der „digitalen Analphabeten“ gehören will, der macht sich besser rechtzeitig mit HTML, CSS, Bootstrap& Co. vertraut. Klingt nach langweiligem Technik-Scheiß? Vielleicht. Aber eine Homepage, eine App, ein ganzes Start-Up mit wenigen Klicks und jeder Menge Know-How gründen zu können, das klingt doch ganz gut, oder? 

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Jeder kann es lernen

Aber was ist Programmieren überhaupt? „Programmieren ist das wichtigste Skill-Set, das man heutzutage erwerben kann. Anstatt sich mit langweiligen, sich wiederholenden Aufgaben zu beschäftigen, kann man durch Befehle dem Computer sagen, was zu tun ist und die Sache wird erledigt, ohne dass man noch eingreifen muss. Diese Befehle können alles Mögliche erledigen: ein Snap über Snapchat schicken, Uhrzeit anzeigen, eine Rakete am Mond landen oder eine Online-Banking-Transaktion erledigen.“ Kann jeder programmieren lernen? „Absolut! Wichtig ist, die Berührungsängste abzubauen!“ 

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Frauen in der Technik unterrepräsentiert – und die Erziehung ist schuld

„Frauen sind überall in der Tech-Branche unterrepräsentiert. Obwohl der Einstieg in die IT immer leichter wird, bleibt dieser Bereich von Männern dominiert. Frauen werden von klein auf anders sozialisiert, werden kaum mit Technologie, Spielen, Mechanik konfrontiert. Das führt dazu, dass Frauen denken, dass sie gar kein Interesse daran haben, obwohl sie es nie ausprobiert haben. Jungs werden gleich Gadgets in die Hand gedrückt und sie haben dadurch einen kleinen Vorsprung. Später auf der Uni oder im Berufsleben wird der Einstieg in der IT-Branche auch nicht einfacher. Die IT Community ist männlich und mit vielen Vorurteilen behaftet, die teilweise auch stimmen. Da muss man sich als Frau adaptieren oder durchkämpfen um in diesen Kreisen akzeptiert zu werden und als Teil von der Kultur wahrgenommen zu werden!“, so Larisa Stanescu.

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„In dieser sowie in jeder anderen, von Männer dominierten Branche gibt es strukturelle Benachteiligungen, wie den gender pay gap, die gläserne Decke usw. Aber es gibt aber immer mehr Programme und Förderungen in Wien, die für Gleichberechtigung und Rollen-Wandel sorgen, wie zum Beispiel unsere Initiative Girls n’ Code, in der wir Programmierkurse speziell für Frauen anbieten.“

Und wie fängt man jetzt am besten an? „Als erstes gilt über den eigenen Schatten springen und mit Neugierde an Technologie und Programmieren heranzugehen. Die Tech-Branche gehört demystifiziert. Ich würde gerne mehr Fragen von Frauen hören, wenn sie nicht verstehen wie etwas funktioniert. Und keine Sorge, wenn ihr etwas nicht versteht, es liegt nicht an euch, sondern es liegt meistens an der Person, die es erklärt! Frauen müssen präsenter werden: Man fühlt sich automatisch ausgeschlossen, wenn auf der Bühne nur Männer diskutieren, wenn es keine Frauen T-Shirts als Goodies gibt etc. Frauen in den IT und Tech-Brachen müssen am Arbeitsplatz gefördert werden, Stichwort Frauenquoten. Nur so können wir schnellstens Vorbilder schaffen, die die kommenden Generationen inspirieren!“

Also Ladies, worauf wartet ihr noch?

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