Italien sagt der Pizza Hawaii nun offiziell den Kampf an. So sollen italienische Kulinarik-Klassiker jetzt immaterielles Kulturerbe werden. Mit diesem Schritt will sich das Land gegen „Verzerrungen“ der Holzofen-Köstlichkeit wehren!

Der Bauernverband in Italien bezeichnet die kontroverse Ananas-Pizza-Variante als „echtes Sakrileg“.

Italien sagt Pizza Hawaii den Kampf an

Wie esst ihr eure Pizza am liebsten? Klassisch mit Mozzarella und Tomatensauce? Mit scharfer Salami? Oder doch etwa mit Ananas? Letztere Präferenz traut man sich vermutlich nicht laut auszusprechen, geschweige denn in einer Pizzeria in Italien zu bestellen. Ja, bei dem Thema Pizza Hawaii scheiden sich definitiv seit vielen Jahren die Geister. Die einen lieben Ananas auf der Pizza, die anderen verteufeln das Obst. Was die Italiener:innen von der Pizza Hawaii halten, ist allgemein bekannt. Selbst auf Tiktok sorgt das Thema immer wieder für hitzige Diskussionen. Einige der User:innen bezeichnen die Variante sogar als Todsünde. Nun schreitet das Land der kulinarischen Köstlichkeiten selbst ein. Italien sagt der Pizza Hawaii nun offiziell den Kampf an.

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Die italienische Regierung in Rom setzt sich nun entschieden dafür ein, dass die italienische Gastronomie in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen wird. Laut Medienberichten sagte der italienische Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida: „Die italienische Kulinarik ist ein Schatz und muss verteidigt werden.“ Insbesondere US-amerikanische Gerichte stoßen bei ihm und vielen seiner Anhänger:innen auf Ablehnung.

Auch Mac ’n‘ Cheese ist der Regierung ein Dorn im Auge

Auch der Landwirtschaftsverband Coldiretti beklagt, dass viele italienische Rezepte im Ausland verzerrt werden, sodass das ursprüngliche Gericht nicht mehr wiederzuerkennen ist. Ein Sprecher des Bauernverbands bezeichnet die Pizza mit Ananas als „echtes Sakrileg“. Als Dessert mag die Tropenfrucht ganz okay sein, aber nicht als Belag auf einer Pizza. Ein weiteres Gericht, das in Italien für Stirnrunzeln bei der Bevölkerung sorgt: Das vor allem in den USA beliebte Gericht „Mac‘ and Cheese“. Die überbackenen Nudeln mit Käsesoße haben nichts mit der traditionellen italienischen Pasta-Tradition gemeinsam. „Deshalb ist es wichtig, die italienische Küche mit der Anerkennung als UNESCO-Erbe weltweit zu schützen“, heißt es seitens des Landwirtschaftsverbands Coldiretti.

Der Antrag auf Anerkennung des immateriellen Weltkulturerbes, wird nun vom Außenministerium in Rom an die UNESCO weitergeleitet. Der Bewertungsprozess soll spätestens im Dezember 2025 abgeschlossen sein. In dem offiziellen Bewerbungsdossier wird die italienische Küche als eine Sammlung sozialer Praktiken, Rituale und Gesten definiert, die auf umfangreichen lokalen Kenntnissen beruhen. Dieses Mosaik von Traditionen spiegelt die biokulturelle Vielfalt des Landes wider, heißt es. Ob wir also künftig noch die Pizza mit Ananas in Italien bekommen, wird sich wohl in den kommenden Jahren zeigen.