„Oh, deine Haut ist ja weich wie ein Babypopo!“ Dieses Kompliment hören wir doch alle gern. Die zarte, fluffige Haut von Babies ist unter anderem „Schuld“ daran, dass wir am liebsten 24/7 mit den Kleinen kuscheln und knuddeln wollen. Noch dazu riecht sie soooo gut! Aber was macht die Haut unserer kleinen Lieblinge eigentlich so besonders? Wir haben euch die wichtigsten Fakten rund um Babyhaut zusammengefasst.

Was Babyhaut so besonders macht

Die Haut von Neugeborenen besteht, wie bei den Erwachsenen, aus Oberhaut (Epidermis), Lederhaut (Dermis) und Unterhaut (Subkutis). Der Unterschied besteht darin, dass sie längst nicht so robust und widerstandsfähig ist. Auch diverse Aufgaben, die bei Erwachsenen selbstverständlich sind, kann die zarte Babyhaut noch nicht erfüllen. Daher bedarf sie besonderer Aufmerksamkeit und Pflege.

Besonderheiten von Babyhaut
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1. Die Käseschmiere

Mamas kennen diese dünne helle Schicht, mit der das Kind bei der Geburt gänzlich oder teilweise überzogen ist. Für alle werdenden Muttis ist sie natürlich auch kein Fremdwort, trotzdem fällt es schwer, sich vorzustellen, wie wichtig diese Schutzschicht für Säuglinge ist. Die Käseschmiere besteht aus Talg, Fetten und Geweberesten und schützt das Kind bereits während der Schwangerschaft vor dem Fruchtwasser. Bei der Geburt dient sie als Gleitmittel, anschließend schützt sie das Neugeborene vor Keimen und Kälte.  Nach ein bis zwei Tagen verschwindet die Schmiere und damit auch der einzigartige Schutz.

Frühchen haben zudem noch das sogenannte Lanugohaar am gesamten Körper. Dieser zarte Flaum dient im Mutterleib dazu, dass die Käseschmiere am Körper haften bleibt. Zusätzlich dämpfen die Härchen Vibrationen, Schall und Druck. Am Ende der Schwangerschaft stößt der Fötus diese Härchen ab und damit geht auch ein Großteil der Schmiere verloren. Die Entwicklung der Haare ist daher auch ein Kriterium, um den sogenannten Reifegrad des Neugeborenen feststellen zu können. Je weniger Härchen und Schmiere, desto ausgereifter ist der Säugling.

Besonderheiten von Babyhaut
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2. Die Größe der Hautoberfläche

In Relation zum Körpergewicht ist die Hautoberfläche von Babys 2,3 mal größer, als bei Erwachsenen. Sie bietet deutlich mehr Angriffsfläche für Hitze, Kälte, Reibung und Schmerz. Daher empfinden Babys über diesen Sinn aufgenommen Eindrücke deutlich intensiver. Für Streicheleinheiten ist dafür aber auch umso mehr Platz.

3. Die oberste Hautschicht ist dünner

Die Oberhaut ist bei Neugeborenen nur ein Fünftel so dick, wie bei Erwachsenen. Dadurch spüren Neugeborene diverse Umwelteindrücke viel intensiver und reagieren sehr sensibel. Babys besitzen zwar bereits eine Hornhaut, aber auch diese ist 30 Prozent dünner als bei Erwachsenen. Damit ist das wichtigste Schutzschild des Körpers noch sehr empfindlich und muss extra sanft behandelt werden.

Die Hornschichtzellen haben zudem zu diesem Zeitpunkt noch eine sehr lockere Struktur. Das Problem dabei: die Haut nimmt Feuchtigkeit zwar sehr leicht auf, verliert diese aber genauso schnell wieder. Daher leiden Säuglinge sehr häufig an trockener Haut – die richtige Pflege ist dabei das Um und Auf!

4. Talg- und Schweißdrüsen

Talg- und Schweißdrüsen haben zu Unrecht einen schlechten Ruf. Auch wenn sie für verstopfte Poren und muffigen Geruch unter den Achseln verantwortlich sind, erfüllen sie wichtige Aufgaben für unsere Gesundheit und unseren Körper.

Der Talg hilft dem Körper in erster Linie Krankheitserreger und Keime abzuwehren. Bei Babys sind die Talgdrüsen noch nicht fertig ausgebildet und produzieren weniger Lipide. Die Haut von Neugeborenen hat daher einen neutralen pH-Wert. Bei Erwachsenen und Kindern weist sie hingegen einen sauren pH-Wert auf. Dieser sogennante Säureschutzmantel entwickelt sich erst mit der Zeit und dient ebenfalls dazu, den Körper zu schützen und Krankheitserreger abzuwehren.

Um uns an heißen Tagen abzukühlen, sondert unser Körper ständig über unzählige Schweißdrüsen Schweiß ab. Bei Babys nehmen die Drüsen erst im Laufe der Zeit ihre Funktion auf, der Körper wird anfangs nicht wirklich gekühlt. Das kann gerade im Sommer zu Überhitzung führen. Daher lieber einmal öfter checken, ob sich der Babynacken heiß anfühlt.

5. Die Fettschicht

Auch wenn wir diesen süßen Babyspeck an Ärmchen und Beinchen zum Knuddeln finden, trügt der Schein. Die Fettschicht im Gewebe ist bei Babys noch zu dünn, um wirklich zu schützen. In Verbindung mit der verhältnismäßig großen Hautoberfläche kühlt der Körper relativ rasch aus.

6. Die Pigmentierung

Menschen mit heller Haut kennen das Problem nur zu gut: Kaum blinzeln die ersten Sonnenstrahlen Anfang Sommer durch die Wolken, macht sich der erste Sonnenbrand bemerkbar. Auch Erwachsene müssen sich nach einem langen Winter erst wieder an die Sonne gewöhnen. Bei Babys ist das nicht anders! Die Babyhaut enthält kaum Melanin und kann sich gegen die aggressiven Sonnenstrahlen im ersten Lebensjahr überhaupt nicht selbst schützen. Am besten gewöhnt sich die Haut langsam im Schatten an Sommer und Sonnenschein. Vorsicht: Nicht nur im Sommer muss die empfindliche Babyhaut geschützt werden. Auch die Wintersonne kann gefährlich werden.

Besonderheiten Babyhaut
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