Dies beschloss am Freitag Italiens nationale UNESCO-Kommission nach einem Vorschlag des italienischen Landwirtschaftsministeriums. Pizza sei ein Element der Identität eines ganzen Volkes. Es sei ein Symbol Italiens in der Welt, heißt es in dem Dossier zur Kandidatur.

„Nach dem großen Erfolg der dem Thema Ernährung gewidmeten Expo in Mailand wollen wir uns weiterhin für die Verwertung von Produkten aus Italien einsetzen“, kommentierte der italienische Landwirtschaftsminister Maurizio Martina. Das Dossier mit der Kandidatur wird jetzt der UNESCO eingereicht und soll in Paris 2017 überprüft werden.

Rund 300.000 Unterschriften sammelten der Verband der neapolitanischen Pizzabäcker und der Landwirtschaftsverband Coldiretti zur Unterstützung der Kampagne für die Kandidatur der Pizza zum Weltkulturerbe, die 2014 lanciert wurde.

„Pizza ist in Italien nicht nur ein Gericht“

„Pizza ist in Italien nicht nur ein Gericht, sondern ein Stück nationaler Kultur“, lautet der Slogan der Initiatoren der Kampagne. Aus Furcht vor EU-Direktiven und dem Einfluss amerikanischer Fast-Food-Giganten will sich Coldiretti für die italienische Herkunft der Pizza-Zutaten einsetzen. Ob Olivenöl, Mozzarella, oder Tomatensauce: Die italienische Pizza-Produktion ist von Plagiatprodukten aus dem Ausland gefährdet, warnte ein Coldiretti-Sprecher am Donnerstag. Auch die traditionsreiche Vorbereitung der Pizza müsse respektiert werden.

Zutaten, Herstellung und Eigenschaften des nationalen Gerichts sollen bis ins kleinste Detail definiert werden, um den Geschmack unverfälscht zu erhalten, verlangen die Initiatoren der Kampagne. Die Pizza-Bäcker drängen auf rein italienische Zutaten. Dabei muss auf die Qualität von Hefe, Paradeisern und frischem Mozzarella besonders geachtet werden. Genau bei 450 Grad im Ofen bekommt die Teigflade ihre einzigartige Konsistenz: In der Mitte weich und saftig, an den Rändern knusprig und braun, gerne auch ein bisschen angebrannt. „Der Holzofen ist fundamental“, behaupten Mitglieder des Verbandes der neapolitanischen Pizzabäcker.

Sieben Millionen Pizzen pro Tag

Sieben Millionen Pizzen werden jeden Tag in Italien konsumiert, 35.000 Pizzerien gibt es im Land. Von dem Milliardengeschäft hängt immerhin eine Viertelmillion Arbeitsplätze ab. Die größten Pizza-Fans der Welt sind jedoch die Nordamerikaner, die 13 Kilo Pizza pro Person jährlich konsumieren. Die Italiener besetzen Platz zwei im internationalen Ranking der Pizza-Konsumenten mit einem durchschnittlichen Jahreskonsum von 7,6 Kilo pro Kopf, teilte Coldiretti mit.