Das Robert-Koch-Institut (RKI) sieht Deutschland auf dem Weg zur Kontrolle der Corona-Epidemie.

Die gesunkenen Zahlen der Neuinfektionen seien das Ergebnis der Einschränkungen der vergangenen Wochen, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Dienstag in Berlin.

Robert-Koch-Institut: „Wir müssen uns weiterhin an die Regeln halten“

„Wir wollen diesen Erfolg verteidigen“, betonte er. „Das schaffen wir auch, wenn wir uns weiterhin disziplinieren und an die Regeln halten.“ Die Gesundheitsämter könnten ganz grob etwa 1000 tägliche Fälle kontrollieren und Infektionsketten nachverfolgen. Allerdings sei die Leistungsfähigkeit der Ämter regional sehr unterschiedlich. Daher forderte Wieler: „Wir müssen die Gesundheitsämter massiv stärken.“

Zahl der Neuinfektionen muss gering bleiben

Dies sei eine Voraussetzung für Lockerungen der Auflagen, hatte das RKI erklärt. Zuletzt lag die Zahl der neuen Fälle nur noch leicht über 1000, nachdem sie vergangene Woche meist um die 2000 gelegen hatte. Wieler wies darauf hin, dass diese Zahl daher neben der Ansteckungsrate eine große Bedeutung habe. Diese war nach längerer Zeit nach RKI-Berechnung vom Montag leicht auf 1,0 von zuvor 0,9 gestiegen. Das bedeutet, dass statistisch jeder Infizierte einen Menschen ansteckt. Die Zahl verliert aber etwas an Bedeutung, wenn die Zahl der neu Infizierten bereits sehr niedrig ist und die Gesundheitsämter die Kontaktpersonen ermitteln können. Dabei soll auch eine App für Handys helfen, die derzeit entwickelt wird.

Die Bundesregierung und die Länder wollen bei einem Spitzengespräch am Donnerstag die Lage erneut beraten. Das Kanzleramt hat aber weitere Lockerungen ausgeschlossen, da zunächst die Folgen der ersten Öffnungen ab 20. April analysiert werden müssten. Dafür müssten zunächst zwei Wochen abgewartet werden. Das nächste Treffen ist dann für den 6. Mai geplant. 

(Quelle: Reuters)