Seit 2007 gilt in Japan das Gesetz zur Gleichstellung von Mann und Frau. Das traditionelle Rollenbild ist jedoch tief verankert. Ein Beispiel dafür ist die Tokyo Medical University, die nun zugab absichtlich Tests manipuliert zu haben um Frauen am Studium zu hindern.

Frauen in der Medizin? Nicht, wenn es nach der Medical University in Tokyo geht. Nachdem die Medien über manipulierte Testergebnisse berichtet haben, wurde dies nun durch eine interne Untersuchung an der Uni bestätigt. Man geht davon aus, dass seit 2006 Frauen sukzessive daran gehindert wurden Medizin zu studieren.

20 % weniger Punkte für Frauen

Die Universität hat sich mittlerweile für die Manipulation entschuldigt. Es wurde außerdem angedacht den Frauen, die durch die Praktiken der Universitäten durchgefallen sind, nachtragend eine Studienzulassung zu geben. Bei den Ergebnissen aller Bewerber wurden in einem ersten Schritt 20 % von den Ergebnissen abgezogen.  Danach bekamen alle männlichen Bewerber 20 zusätzliche Punkte (außer, sie sind bereits vier Mal durch den Test gefallen).

Frauen seien weniger geeignet

Warum Männer in der Auswahl bevorzugt wurden, erklärte die Universität damit, dass sie Frauen ihre Karrieren durch Schwangerschaften verkürzen oder unterbrechen. Tatsächlich sind die Wiedereinstiegschancen für Frauen in Japan nach einer Schwangerschaft sehr gering, oft kommen sie aufgrund der traditionellen Rollenbilder erst wieder in den Job zurück, wenn die Kinder selbstständig sind.