In Kanada machten Goldgräber jetzt einen absoluten Sensationsfund: Bei einer Grabung entdeckten sie nämlich ein etwa 30.000 Jahre altes Mammutbaby. Das Tier war eingefroren und ist dadurch noch erstaunlich gut erhalten.

Forscher sprechen jetzt von einer „unglaublichen“ Entdeckung.

Mammutbaby im Permafrost entdeckt

Wer auf Goldgrabungstour geht, hat, wie der Name verrät, nur ein Ziel: Gold! Eine Gruppe in Kanada hat jetzt jedoch einen Schatz entdeckt, der wohl um einiges wertvoller ist als so mancher Goldklumpen. Denn in der kanadischen Provinz Yukon entdeckten sie auf ihrer Suche jetzt ein Mammutbaby im Permafrost.

Das Tier, das Experten zufolge bis zu 30.000 Jahre alt sein könnte, gehört zur Art der Wollhaarmammuts, die schätzungsweise vor etwa 13.000 Jahren in der Region ausstarben. Der Fund des Tiers, das im Permafrost eingefroren und dadurch quasi mumifiziert war, ist dementsprechend eine richtige Sensation.

Doch der Fund war auch eine richtige Herausforderung. Denn was macht man denn eigentlich, wenn man mitten im Permafrost auf ein mumifiziertes Tier stößt? Richtig, im besten Fall einen Experten rufen. Denn sobald das Tier an die Luft gerät, zersetzt es sich von Sekunde zu Sekunde.

Mammutbaby vermutlich in der Eiszeit gestorben

Der Paläontologe Grant Zazula konnte zum Glück schnell an Ort und Stelle sein und das Babymammut richtig aufbewahren. Er spricht von einer „unglaublichen wissenschaftlichen Entdeckung“, denn es ist erst das zweite Wollhaarmammutbaby, das international gefunden wurde. Und der letzte Fund ist auch schon lange her. 1948 wurden in Alaska Teile eines Mammutkalbs in einer Goldmine gefunden.

Bei dem jetzigen Fund seien Haare und Haut wirklich gut erhalten. Das Tier – ein Weibchen – ist übrigens etwa 140 Zentimeter lang und soll bei seinem Tod – der ersten Untersuchungen zufolge in der Eiszeit war – erst einen Monat alt gewesen sein. „Wenn man sich ihre Füße ansieht, hat sie winzig kleine Finger- und Fußnägel, die noch nicht ganz ausgehärtet sind“, erklärt der Experte und betont den außergewöhnlich gut erhaltenen Zustand.

„Wenn wir sie nicht direkt geborgen hätten, wäre sie im Sturm verloren gegangen.“

Dass die Aktion so gut geklappt hat, sei aber auch ein richtig glücklicher Zufall, betont er. Denn wäre er auch nur ein bisschen später gekommen, hätte der Fund ganz anders ausgesehen. „Das Unfassbare ist: Nur eine Stunde, nachdem wir vor Ort waren und unsere Arbeit gemacht hatten, öffnete sich der Himmel, es wurde schwarz, Blitze zuckten und der Regen fiel“, erklärt der Paläontologe. „Wenn wir sie nicht direkt geborgen hätten, wäre sie im Sturm verloren gegangen.“

Einen Namen hat das Mammutbaby übrigens schon bekommen. Denn da es in dem Gebiet des Ureinwohner-Stammes der Trʼondëk Hwëchʼin gefunden wurde, durften die Ältesten auch einen Namen aussuchen. Das Mammutmädchen heißt deshalb Nun cho ga, was übersetzt so viel bedeutet wie großes Tierbaby. „Wir sind alle sehr aufgeregt, auch die Ältesten, viele meiner Kollegen und Stammesmitglieder“, erklärt die Sprecherin der Trʼondëk Hwëchʼin Debbie Nagano. Und auch Grant Zazula ist begeistert von dem Fund. „Nun cho ga ist wunderschön und eines der unglaublichsten mumifizierten Eiszeittiere, die je auf der Welt entdeckt wurden“, erklärt er. „Ich bin gespannt, mehr über sie zu erfahren.“