Es gibt große News aus dem ESC-Universum. Beim Eurovision Song Contest 2023 wird in den Halbfinalshows auf das Jury-Voting verzichtet. Künftig entscheiden dort also ausschließlich die Zuschauer:innen. Die Änderungen kommen, nachdem heuer Unregelmäßigkeiten bei den Jurystimmen bemerkt wurden.

Außerdem bekommen Fans aus aller Welt die Möglichkeit mitzustimmen.

ESC: Keine Jurywertung mehr in Vorrunden

Wegen des Kriegs in der Ukraine springt Großbritannien als Gastgeber des Eurovision Song Contest 2023 ein. Austragungsort wird dann die Stadt Liverpool sein. Das ist bereits seit einigen Wochen bekannt. Jetzt gibt es aber Neuigkeiten, was die Votingregeln betrifft.

So soll es ab 2023 keine Jurywertungen mehr in den Vorrunden geben. Allein das Publikum soll also via Televoting entscheiden, welche Länder ins Finale kommen. Das teilt die Europäische Rundfunkunion (EBU) jetzt in einer Presseaussendung mit. 

Zuschauer außerhalb des Eurovision-Gebiets dürfen abstimmen

Doch das ist noch nicht alles, es gibt noch weitere Neuerungen. Zukünftig sollen auch ESC-Fans außerhalb des Eurovision-Gebiets abstimmen dürfen. Dies soll dann über ein kostenpflichtiges Onlinevoting geschehen. Die Stimmen aus aller Welt werden addiert und in Punkte umgewandelt. Diese haben sowohl in den Semis als auch im Finale das gleiche Gewicht wie ein teilnehmendes Land. Im Finale sind aber auch die Jurys wieder gefragt, deren Stimmen dann 50 Prozent der Punkte ausmachen.

„In seiner 67-jährigen Geschichte hat sich der Eurovision Song Contest ständig weiterentwickelt, um relevant und spannend zu bleiben. Diese Änderungen würdigen die immense Popularität der Show, indem sie dem Publikum des größten Live-Musik-Events der Welt mehr Macht verleihen.“, sagt der Executive Supervisor beim ESC, Martin Österdahl, zu den Neuerungen.

Unregelmäßigkeiten bei Juryvoting 2022

Ganz zufällig scheinen die Regeländerungen aber nicht zu kommen. Beim ESC 2022 in Turin hatte die EBU Unregelmäßigkeiten beim Juryvoting im zweiten Halbfinale festgestellt. Sechs Länder (Aserbaidschan, San Marino, Polen, Georgien, Rumänien und Montenegro) sollen sich untereinander abgesprochen haben, ihre Acts gegenseitig hoch zu bewerten.

Die EBU hat daraufhin diese Stimmen nicht gewertet. Es sei stattdessen in den betroffenen Ländern ein Mittelwert aus den Punkten von anderen Staaten gebildet worden, die ähnlich abgestimmt hätten. Die Rundfunkanstalten der sechs Länder haben die Vorwürfe von sich gewiesen. Fünf dieser sechs Länder sind nun auch beim ESC 2023 in Liverpool mit dabei – lediglich Montenegro sagte aus finanziellen Gründen ab. Die Semifinal-Shows finden am 9. und 11. Mai 2023 statt, das ESC-Finale dann am 13. Mai.