Schweden verbietet nach Großbritannien als erstes europäisches Land Plastikpartikel in Kosmetikprodukten und setzt somit einen wichtigen Schritt gegen die Plastikverschmutzung im Grundwasser.

Schweden hat beschlossen: Ab 1. Juli dürfen keine Kosmetikprodukte mehr verkauft werden, die Mikroplastik enthalten. Das betrifft zum Beispiel Zahnpasta, Duschgels oder Peelings, in denen die industriell hergestellten, sehr kleinen Plastikpartikel eine reinigende, scheuernde oder polierende Funktion haben sollen. Schweden will damit die Verschmutzung von Gewässern reduzieren. Denn die Risiken für Umwelt und Menschen durch die kleinen Plastikteile sind noch wenig erforscht. Als Mikroplastik werden Plastikpartikel bezeichnet, die kleiner als fünf Millimeter sind. Es gelangt durch das Abwasser in die Kanalisation. In Kläranlagen kann es kaum herausgefiltert werden – so werden die Partikel in den Meeren, Flüssen uns Seen von den Tieren aufgenommen und gelangen somit in die Nahrungskette. 

Schweden hat sich damit EU-weit für einen Alleingang entschieden. Denn eigentlich wollte das skandinavische Land eine EU-Regelung abwarten – doch das dauert zu lange. Bisher verbietet nur Großbritannien die Herstellung und den Verkauf. In anderen Ländern erfolgte der Verzicht durch Unternehmen bisher auf freiwilliger Basis. Seit 2014 verpflichten sich zum Beispiel Kosmetikhersteller in der Schweiz, in Österreich und Deutschland selbst, auf Mikroplastik in ihren Produkten zu verzichten. 

Wie erkenne ich Mikroplastik in Kosmetikprodukten?

Wer auf Mikroplastik in Kosmetika verzichten will, muss leider selbst recherchieren. Ein Blick auf die Inhaltslisten kann helfen, erklärt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Hier die Stoffe mit ihrer chemischen Bezeichnung: Polyethylen oder PE, Polypropylen (PP), Polyethylenterephthalat (PET), Nylon-12, Nylon-6, Polyurethan (PUR), Acrylates Copolymer (AC), Acrylates Crosspolymer (ACS), Polyacrylat (PA), Polymethylmethacrylat (PMMA) und Polystyren (PS).

Wichtig dabei zu wissen: Die Reihenfolge der gelisteten Inhaltsstoffe auf der Verpackung spiegelt die Konzentration im Produkt wieder. Was oben steht, hat also die höchste Konzentration. Alternativ sollte man im Geschäft nachfragen oder sich direkt an den Produzenten wenden.